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US-Konjunkturdaten retten DAX

Rolf Wenkel30. April 2002

Schlechte Konjunkturdaten aus den USA werden positiv umgedeutet und ziehen bis zum Abend den Dow Jones in die Höhe - und in der Folge auch den Deutschen Aktienindex DAX.

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Positive Erwartungen bei BASFBild: AP

Das Deutsche Börsenbarometer rettet sich mit einem Plus von 33 Punkten oder 0,7 Prozent auf 5.041 Zähler in den Feiertag, und auch der Nemax 50 Index am Neuen Markt kann ein Plus von knapp 16 Punkten oder 1,9 Prozent auf 854 Zähler verzeichnen.

Das ist schon höhere Börsenlogik: Der Chicago Einkaufsmanager-Index ist im April entgegen den Expertenerwartungen gesunken, deutet aber trotzdem auf weiteres Wachstum hin. Zudem hat das Verbraucher-Vertrauen der Amerikaner weiter nachgegeben - nur nicht so stark, wie es die Analysten befürchtet hatten. So werden schlechte Zahlen positiv umgedeutet und drehen den Trend um - auch in Deutschland.

Das DAX-Schwergewicht Deutsche Telekom geriet im Tagesverlauf stark unter Abgabedruck. T-Aktien fielen um 2,9 Prozent und gaben damit im Einklang mit anderen europäischen Telekomwerten nach. Die Branche reagierte auf einen steilen Kurssturz der Aktie von Worldcom und auf schlechte Zahlen von France Telecom. Unter Druck standen auch einige High-Tech-Titel. So verloren die Siemens-Töchter Epcos 2,9 und Infineon 2,4 Prozent, nachdem sie zeitweise um fünf Prozent im Minus gelegen hatten.

Dagegen konnte sich die Aktie des Ludwigshafener BASF-Konzerns eindeutig an der Spitze halten. Der Kurs legte um 5,6 Prozent auf Euro zu. Damit reagierte der Markt positiv auf die Bilanzzahlen vom Morgen. Zwar ist der Umsatz im ersten Quartal um elf Prozent eingebrochen, aber für das Gesamtjahr rechnet der Konzern mit einer Gewinnsteigerung, und die Börsianer handeln bekanntlich die Zukunft.

Der Kurs der Deutschen Post World Net hat nach der Präsentation der Quartalszahlen leicht zugelegt. Die Aktie kostete zuletzt 18,06 Euro und damit 0,5 Prozent mehr als am Vortag, obwohl das Betriebsergebnis im ersten Quartal gegenüber dem vergleichbaren Vorjahresquartal um 6,5 Prozent gesunken ist, unter anderem, weil die Post-Kunden viele D-Mark-Briefmarken gehortet haben und nun keine neuen kaufen, sagte Post-Chef Klaus Zumwinkel in Bonn.

Am Neuen Markt zogen die Aktien des Software-Herstellers Intershop den NEMAX in die Pluszone. Der Wert verteuerte sich um rund 14 Prozent auf 1,30 Euro. Das Unternehmen hatte im ersten Quartal den Nettoverlust reduziert, was offenbar schon als gute Nachricht gehandelt wird.

Am Rentenmarkt sank der REX um 0,05 Prozent auf 111,82 Zähler, während der Bund Future um 0,1 Prozent auf 106,05 Punkte gewann. Die Umlaufrendite wurde von der Bundesbank mit 4,96 Prozent ermittelt, eine Stelle mehr als am Montag.

Die Schlusskurse der 30 deutschen Standardwerte, alle Angaben wie immer ohne Gewähr:

DAX-Werte Kurs Veränderung

adidas-Salomon 75,20 (- 1,80)

Allianz 261,45 (- 1,45)

BASF 47,55 (+ 2,51)

Bayer 36,37 (+ 0,67)

HypoVereinsbank 38,95 (+ 0,10)

BMW 44,01 (+ 0,61)

Commerzbank 20,03 ( unv. )

DaimlerChrysler 51,48 (+ 0,79)

Degussa 34,07 (+ 0,22)

Deutsche Bank 73,60 (+ 2,36)

Deutsche Post 15,06 (+ 0,07)

Deutsche Telekom 14,74 (- 0,44)

E.ON AG 57,81 (- 0,09)

EPCOS 45,08 (- 1,36)

Fresenius Med. Care 65,85 (- 3,60)

Henkel 72,40 (- 0,40)

Infineon Techno 20,20 (- 0,50)

Linde 54,25 (+ 0,75)

Lufthansa 17,17 (- 0,06)

MAN 26,34 (+ 0,18)

Metro 35,55 (- 0,25)

MLP 65,40 (- 0,55)

Münchener Rück 275,01 (+ 2,67)

Preussag 30,40 (- 0,10)

RWE 42,00 (+ 0,12)

SAP 144,61 (+ 1,61)

Schering 67,65 (+ 0,23)

Siemens 67,51 (+ 1,71)

ThyssenKrupp 16,79 (- 0,21)

VW 54,97 (+ 1,27)

Die Referenzkurse der wichtigsten Devisen, ermittelt von der Europäischen Zentralbank:

Ein Euro kostete am Dienstag:

90,08 amerikanische Cent

0,6188 britische Pfund

1,4621 schweizer Franken

115,66 japanische Cent