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US-Klinik transplantiert Penis

16. Mai 2016

Wegen einer seltenen Krebserkrankung musste Thomas Mannings Geschlechtsteil fast komplett amputiert werden. Nun freut sich der 64-Jährige über Ersatz.

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Patient Thomas Manning (Foto: picture alliance)
Erholt sich gut: Patient Thomas ManningBild: picture-alliance/dpa/S. Riley/Mass General Hospital

Ein Team aus einem Dutzend Chirurgen hatte sich mehr als drei Jahre lang auf die 15-stündige Penis-Transplantation in Boston vorbereitet, die damit erstmals in den USA stattfand. Thomas Manning erhielt im Massachusetts General Hospital vor gut einer Woche das Organ eines verstorbenen Spenders, wie die Klinik nun mitteilte.

"Vorsichtig optimistisch"

Nach Angaben der Ärzte ist es noch zu früh, um festzustellen, ob der Eingriff erfolgreich war oder nicht. Doch seien die Ärzte "vorsichtig optimistisch". Das Geschlechtsteil werde normal durchblutet, und es gebe keinerlei Anzeichen dafür, dass das Spenderorgan vom Körper abgestoßen werde. Wenn nun alles laufe wie erhofft, könne Manning in wenigen Wochen wieder normal Wasser lassen, einige Zeit später sei das Organ auch sexuell funktionsfähig.

Manning selbst zeigte sich glücklich über die Operation und betonte: "Ich will wieder der sein, der ich einmal war."

Erst 3. OP dieser Art

Die vermutlich weltweit erste Penis-Transplantation war schon vor zehn Jahren in China vorgenommen worden. Chirurgisch war der damalige Eingriff zwar ein Erfolg, doch mussten die Mediziner dem Mann das Organ nach zwei Wochen wegen "schwerer psychologischer Probleme des Patienten und seiner Frau" wieder abnehmen.

Die erste durchweg erfolgreiche Penis-Transplantation gelang Ende 2014 Ärzten im südafrikanischen Kapstadt. Einige Monate nach der Operation hatte der Mann mit dem Spenderorgan ein Baby gezeugt.

wa/fab (dpa, afp, ap)