1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Politik

"Diplomatie bis die erste Bombe fällt"

16. Oktober 2017

Im Atomstreit mit dem kommunistischen Regime Nordkoreas unter Kim Jong Un bemüht sich US-Außenminister Rex Tillerson um eine Beruhigung. Er setze weiter auf eine gewaltfreie Lösung, so der US-Chefdiplomat.

https://p.dw.com/p/2lsD5
Rex Tillerson
Bild: picture-alliance/AP Photo/J. Martin

US-Außenminister Rex Tillerson sagte dem US-Nachrichtensender CNN, Präsident Donald Trump habe ihn angewiesen, seine diplomatischen Bemühungen fortzusetzen "bis die erste Bombe fällt". Damit spielte er Kommentare herunter, die Trump vor zwei Wochen über Twitter verbreitet hatte.

Darin hatte Trump Tillersons Bemühungen um eine diplomatische Lösung als Zeitverschwendung und Verhandlungen als sinnlos bezeichnet.

Iran-Deal als Druckmittel

Eine wichtige Rolle spielt in dem Zusammenhang offenbar die Haltung der USA zum sogenannten Iran-Abkommen. Trump war am Freitag im Atomstreit mit Teheran auf Konfrontationskurs gegangen. Einen Ausstieg aus dem 2015 vereinbarten Abkommen verkündete er zwar nicht, drohte aber mit einer späteren Aufkündigung, sollten die "vielen schweren Mängel" des Abkommens nicht beseitigt werden. Gleichzeitige kündigte er neue Sanktionen an.

International löste Trumps Haltung Besorgnis aus. Washingtons Verbündete argumentierten unter anderem, der US-Präsident könne damit Pjöngjang signalisiert haben, dass den Worten der USA nicht zu trauen sei.

Diese Befürchtungen wies Tillerson im CNN-Interview zurück. Mit der Drohung, das Atomabkommen mit Teheran aufzukündigen, solle die Führung in Pjöngjang vielmehr zur Einsicht gebracht werden, dass die USA ein "sehr anspruchsvolles Abkommen mit Nordkorea" erwarteten.

China  Rex Tillerson trifft chinesischen Präsidenten  Xi Jinping
US-Außenminister Tillerson und Chinas Präsident Xi JinpingBild: Reuters/L. Zhang

Alles prima mit China

Auch die internationalen Sorgen, China sei durch Trumps jüngste Äußerungen irritiert, versuchte Tillerson auszuräumen. Der amerikanische und der chinesische Präsident hätten eine "extrem enge Beziehung" und die Volksrepublik verstehe die Haltung der USA, betonte Tillerson. Er hatte zuletzt mit den Chinesen verhandelt, damit diese stärkeren Druck auf Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un ausüben.

Die USA und ihre Verbündeten Südkorea und Japan haben mit gemeinsamen Manövern zuletzt den militärischen Druck auf Nordkorea erhöht. Angesichts der anhaltenden nordkoreanischen Raketentests und beidseitiger Verbalattacken wird eine militärische Eskalation befürchtet.

mak/cw (rtr, afp)