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Mutmaßlicher LRA-Kommandeur festgenommen

7. Januar 2015

Den USA ist offenbar ein Schlag gegen die ugandische Rebellenorganisation LRA gelungen. Soldaten nahmen einen mutmaßlichen Kommandeur der Terrorgruppe fest.

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LRA-Soldat (Foto: DPA)
Bild: picture-alliance/dpa/Morrison

Bei dem Festgenommenen handelt es sich nach Angaben der ugandischen Armee um Dominic Ongwen, der als Führungsmitglied der aus Uganda stammenden Terrorgruppe "Widerstandsarmee des Herrn" (LRA) gilt. Der Kommandeur, der vom Internationalen Strafgerichtshof gesucht wird, habe sich in der Zentralafrikanischen Republik gestellt, sagte die Sprecherin des US-Außenministeriums, Jen Psaki. Sein Verlust ist ein schwerer Schlag gegen die LRA. Er gilt als einer der Stellvertreter des LRA-Kommandeurs Joseph Kony.

Stellvertreter von LRA-Chef Kony

Ongwen wird für einige der schlimmsten Massaker verantwortlich gemacht, die die Gruppe im Norden Ugandas verübt hat. Die USA hatten ein Kopfgeld von bis zu fünf Millionen US-Dollar auf die Ergreifung des LRA-Kommandeurs ausgesetzt. Ongwen wurde nach Angaben des "Enough Project" gegen Kriegsverbrechen 1990 im Alter von zehn Jahren von den Rebellen verschleppt und zum Dienst an der Waffe gezwungen. Die Menschenrechtsgruppe "Human Rights Watch" (HRW) begrüßte die Festnahme. Ongwen müsse umgehend an den Internationalen Strafgerichtshof überstellt werden.

Überfälle und Vertreibung

Die LRA gilt als eine der brutalsten Terrorgruppen (das Artikelbild zeigt einen Kämpfer der LRA) der Welt. Sie wurde 1987 vom selbst ernannten Propheten Kony gegründet, der über mehr als 20 Jahre Tausende Kinder entführen und Zivilisten im Norden Ugandas foltern und hinrichten ließ. Die christlich-fundamentalistische Rebellenorganisation ist dafür bekannt, Dörfer zu überfallen und Kinder unter anderem für den Einsatz als Kämpfer zu verschleppen. Millionen Menschen wurden vertrieben und lebten jahrelang in Camps, die von Regierungssoldaten geschützt wurden.

2005 zog sich die Gruppe aus Norduganda zurück; seither macht sie das Grenzgebiet zwischen Zentralafrika, dem Südsudan und dem Kongo mit Angriffen und Verschleppungen unsicher. Die US-Armee hatte 2011 Spezialeinheiten nach Zentralafrika entsandt, die mehrere tausend Soldaten einer afrikanischen Eingreiftruppe bei der Suche nach LRA-Kommandeuren unterstützen.

cr/wl (dpa, epd, afp)