Unser Kulturkalender für Mai
26. April 20132013 ist das Jubiläumsjahr Richard Wagners. Am 22. Mai hätte der legendäre Komponist seinen 200. Geburtstag gefeiert. Seine Opern elektrisieren das Publikum bis heute. Deshalb wird der Virtuose am 22. Mai in Opernhäusern, Theatern und Philharmonien in ganz Deutschland gefeiert. Das Leipziger "Richard Wagner Festival" vom 16. bis 26. Mai zelebriert ihn mit Opernaufführungen, Konzerten und Ausstellungen. Am Festtag selbst inszeniert die Oper Leipzig den "Ring ohne Worte", eine durchgängige Version der wichtigsten Szenen aus Wagners "Ring des Nibelungen".
Selbstverständlich feiert auch die Stadt Bayreuth den großen Meister, der 1872 den Bau des berühmten Bayreuther Festspielhauses veranlasst hatte. Am 22. Mai spielt das Orchester des Festspielhauses Konzerte mit seinen renommierten Solisten. Auch in anderen Kulturhäusern in Deutschland wird Richard Wagner geehrt. In Hamburg inszeniert die Staatsoper gleich zehn Wagner-Opern hintereinander, 40 Stunden lang, unter dem Titel "Wagner-Wahn".
Improvisierte Musik verschiedener Kulturen
Im Städtchen Moers am Niederrhein erklingen hingegen schräge Töne. Das "moers festival" zeigt vom 17. bis 20. Mai neue Improvisationsmusik. Avantgardisten aus verschiedenen Kulturen treffen hier zusammen und spielen ausgefallene Konzerte. Die Stile reichen von Jazz, Elektronik bis hin zu Pop.
In diesem Jahr steht der Komponist John Zorn aus New York im Mittelpunkt des Festivals. Am Eröffnungstag - dem "Zorntag" - bringt er seine skurrilen Kompositionen auf die Bühne. Zum Beispiel das "Mysterienspiel" in elf Strophen um das Leben und Schaffen der mittelalterlichen Heilerin Hildegard von Bingen. Oder das Klavierstück "Illuminations", inspiriert und benannt nach einer Gedichtfolge des radikalen französischen Dichters Arthur Rimbaud.
Theaterfestival zum Thema Flucht
Millionen Menschen auf der Welt sind auf der Flucht. Vor Krieg, Naturkatastrophen, wirtschaftlichem Elend oder Verfolgung. Einige fliehen ohne Ziel, andere haben ein Ziel, das sie niemals erreichen, wieder andere sind an ihrem Ziel nicht erwünscht. Das Thema "Flucht" ist das Schwerpunktthema des Kulturfestivals "Sommerblut" vom 9. bis 26. Mai in Köln. Über 400 Tanz- und Theaterkünstler kommen hier zusammen und versuchen künstlerische Ausdrucksformen für soziale Themen zu finden. In diesem Jahr versuchen sie, den Zuschauern nahezubringen, welche Umstände Menschen in die Flucht treiben und was es bedeutet, seine Heimat hinter sich zu lassen.
Ein Schwerpunkt liegt auf der Inszenierung "Hate Radio" des Schweizer Theatermachers Milo Rau. Sein Stück rekonstruiert die Hasspropaganda des afrikanischen Senders RTLM, die vor dem Völkermord 1994 in Ruanda betrieben wurde. Hintergründig ist auch die Tanzperformance "Open for Everything" der argentinischen Choreografin Constanza Macras, die die Probleme der Roma-Gemeinschaften in Europa thematisiert. Oder "Taburopa", ein auf 18 Monate angelegtes Recherche- und Theaterprojekt, das zeigt, wie in Portugal, Polen, Belgien und Deutschland mit Tabus umgegangen wird.
Ein Tag für die Museen
Am 12. Mai ist Muttertag - und internationaler Museumstag! Rund 2000 Museen in Deutschland, Österreich und der Schweiz öffnen ihre Türen bei freiem Eintritt und zeigen, welche Schätze ihre Sammlungen enthalten. In diesem Jahr lautet das Motto: "Vergangenheit erinnern - Zukunft gestalten: Museen machen mit!" Gerade mit dem Blick in die Vergangenheit lassen Museen uns das heutige Geschehen neu begreifen.
Der Museumstag soll möglichst vielen Menschen Zugang zu den Sammlungen verschaffen und die Museen fördern. Mit dabei ist die Ausstellung "Zensur und Willkür" im Museum Charlottenburg-Wilmersdorf in Berlin, die sich den Werken des Fotografen und Malers Heinrich Zille widmet. Die Ausstellung zeigt, wie Zille in den ersten Jahren der nationalsozialistischen Herrschaft zunächst diffamiert und später als "völkischer Künstler" instrumentalisiert und vereinnahmt wurde.