1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Unser Gast vom 28.06.2009 Annette Dasch, Opern- und Konzertsängerin

Moderator Hajo Schumacher spricht mit Annette Dasch über das Publikum von morgen, Potpourris und das große Pfadfindehrenwort.

https://p.dw.com/p/IXGP

Kritiker schwärmen vom warmen, anmutigen Ton ihrer Stimme und sind entzückt von der Natürlichkeit und Ausdruckskraft der Sopranistin Annette Dasch.

Die 33-jährige singt seit rund drei Jahren in der ersten Riege der internationalen Opernszene. Konzerte und Engagements von Berlin bis Wien von Mailand bis New York stehen in ihrem Terminkalender. Dabei ist die gebürtige Berlinerin alles andere als eine unnahbare Diva. Ihr erstes Gesangsrepertoire erlernte Annette Dasch bei den Pfadfindern. Lieder sind auch heute noch ihre große Liebe, die sie in der selbst konzipierten Veranstaltungsreihe "Dasch-Salon" voll auslebt.

Annette Dasch wurde als zweite von vier Geschwistern in Berlin in eine musikbegeisterte Familie hineingeboren. Ihr Vater, ein Jugendrichter, spielte exzellent Bratsche und Geige, ihre Mutter Renate studierte Medizin, machte dann aber das Singen zum Beruf. Schon als Kind sang Annette Dasch im Schulchor. Auch Zuhause wurde gemeinsam viel musiziert und gesungen. Vielleicht sind deswegen alle vier Geschwister heute Profi-Musiker. Katrin, die älteste, ist Konzertpianistin, der Bruder Peter ist Bassbariton und derzeit mit dem Klassik-Pop Quintett "Adoro" erfolgreich, der jüngste Bruder arbeitet als Musiklehrer.
Als Jugendliche war Annette Dasch aktives Mitglied der Pfadfinder. Diese Zeit beschrieb sie einmal als die intensivste Zeit ihres Lebens. Erst als sie zum Gesangsstudium nach München zog endeten ihre aktiven Pfadfinderjahre. Bis heute hat sich Annette Dasch aber ihre Liebe zum Wandern erhalten.

Annette Dasch zählt zu den Sängerinnen, die mehr können, als "nur" schön singen. Für die 33-jährige ist es wichtig, eine Rolle auch wirklich verkörpern und spielen zu können. Dass auf diese Qualitäten wert gelegt wird, ist für Annette Dasch ein Merkmal der Ausbildung in Deutschland.

Die Karriere der Sopranistin kam im Jahr 2000 in Fahrt als sie hintereinander drei große Gesangswettbewerbe im In- und Ausland für sich entscheiden konnte. Die ersten Engagements folgten an der Neuköllner Oper in Berlin, der Bayerischen Staatsoper München, der Mailänder Scala.


2006 debütierte sie bei den Salzburger Festspielen, die als eines der einflussreichsten Klassik-Festivals weltweit gelten. Dort auftreten zu dürfen, gilt als Auszeichnung. 2007 sang sie dort ihre erste Titelpartie in der Haydn-Oper "Armida", wofür sie großes Lob einheimste. Kritiker prophezeiten ihr damals eine ähnliche Weltkarriere wie der Russin Anna Netrebko, die auch in Salzburg international auf sich aufmerksam machte. Das scheint zu gelingen: Bis 2013 ist Annette Dasch bereits ausgebucht, im November dieses Jahres gibt sie ihr Debüt an der Metropolitan Opera in New York.

Stilistisch hat sich Annette Dasch als lyrischer Sopran bisher auf barocke Opern und auf Mozart spezialisiert, doch sie hat den Ehrgeiz zum dramatischen Fach zu wechseln. 2010 hat sie die Bayreuther Festspiele im Blick, wo sie ihre erste große Wagner-Rolle singen wird.