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Unser Gast vom 28.02.2010 Cornelia Schleime, Künstlerin

Moderator Hajo Schumacher spricht mit Cornelia Schleime über die Arbeit an der Staffelei, über Stasispitzel und Stadtflucht.

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Schon als Jugendliche wusste Cornelia Schleime, dass sie Künstlerin werden will. Heute ist sie Mitte fünfzig und über Umwege und gegen viele Widerstände längst erfolgreich am Ziel. In der DDR geboren, studiert sie Kunst in Dresden und gerät früh ins Visier der Staatssicherheit. Zu rebellisch, zu individuell ist ihre Kunst für den sozialistischen deutschen Staat. Der straft sie mit Ausstellungsverbot. 1984 erkämpft sie sich ihre Ausreise in den Westen. Cornelia Schleimes Werk ist vielseitig und umfasst neben Zeichnungen, Gemälden und Filmen auch einen vielgelobten Roman.

Geboren und aufgewachsen ist Cornelia Schleime in Ost-Berlin. Sie ist ein Einzelkind und wird auf Wunsch der Großeltern streng katholisch erzogen. Nur ein Jahr nach Abschluss ihres Kunst-Studiums in Dresden bekommt Cornelia Schleime 1981 Ausstellungsverbot. Sie geht zurück nach Ost-Berlin und wird Teil der legendären Künstler-Boheme vom Prenzlauer Berg, einer Gemeinschaft junger, kritischer Kreativer. Viele haben einen Antrag auf Ausreise gestellt, auch Cornelia Schleime, die inzwischen Mutter eines Sohnes ist. Als sie die DDR 1984 mit ihrem Kind endlich verlassen darf, kann sie nur wenige ihrer frühen Werke retten. In West-Berlin fängt sie neu an. Den Mauerfall erlebt sie in New York, wo sie 1989 ein Stipendium absolviert. Später erfährt sie aus den Akten der DDR-Staatssicherheit, dass sie jahrelang bespitzelt wurde: von ihrem besten Freund, dem Lyriker Sascha Anderson, beteiligt an vielen ihrer Kunstaktionen.

Um Liebe, Verrat und Enttäuschung geht es immer wieder bei Cornelia Schleime. Über diese Themen hat sie auch geschrieben. „Weit fort“ heißt ihr Roman, der 2008 erschienen ist. Cornelia Schleime findet die Ruhe zum Arbeiten vor allem auf dem Land. Sie pendelt zwischen ihren Ateliers in Berlin und dem Berliner Umland.