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Unser Gast vom 02.01.2010 Ludwig Güttler, Trompeter und Musikforscher

2. Januar 2011

„typisch deutsch“ - Moderator Hajo Schumacher spricht mit Ludwig Güttler über das Wahre, Schöne und Gute.

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Ob als Solist, Dirigent oder Ensemblegründer - der Trompeter Ludwig Güttler lebt für die Musik.

Er ist auch Musikprofessor und ein Experte für Barock-Musik, der viele vergessene Komponisten wieder auf die Bühne gebracht hat.

In Sosa, einem Dorf im Erzgebirge, wird Ludwig Güttler im Juni 1943 als ältestes von vier Kindern geboren. Der Vater ist Kriegsinvalide, der Großvater wird zu seiner wichtigsten Bezugsperson. Er betreibt ein Bauunternehmen, bei dem Ludwig Güttler mithilft. Der Großvater schenkt ihm auch sein erstes Instrument, eine Ziehharmonika. Der musikalische Junge probiert Klavier, Flöte, Orgel und Cello. Dann entdeckt er die Trompete und geht zum Musikstudium nach Leipzig.

In wenigen Jahren wird Ludwig Güttler zu einem der bekanntesten Solo-Trompeter der DDR. Er erhält zahlreiche Preise und eine Professur an der renommierten Musikhochschule in Dresden. Trotz vieler Privilegien als international gefragter Musiker, hat er immer wieder mit Behördenwillkür zu kämpfen. Im November 1989 demonstriert er mit anderen Dresdner Künstlern für mehr Freiheit und Demokratie. Später wird ihm vorgeworfen, als Informant für die Staatssicherheit der DDR gearbeitet zu haben, bewiesen wurde das nie.

Im Jahr der Wiedervereinigung 1990 wird Güttler Sprecher einer Bürgerinitiative, die die Dresdner Frauenkirche wieder aufbauen will. Einst das Wahrzeichen der Stadt, wurde die Frauenkirche im Zweiten Weltkrieg zerstört. Ludwig Güttler sammelt Spenden in der ganzen Welt, spielt mehr als 1500 Benefizkonzerte. Die Frauenkirche wird im Oktober 2005 feierlich geweiht. Der fünffache Vater Ludwig Güttler ist mit seinem Engagement für viele zum Vorbild für eine Zivilgesellschaft geworden, in der sich Bürger zusammenfinden und für ihre Ziele einsetzen.