1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Unser Gast vom 01.11.2009 Stuart Pigott, Weinjournalist und Weinkritiker

Moderator Hajo Schumacher spricht mit Stuart Pigott über Kernobst-Noten, Klischees und das Kollektive Gedächtnis.

https://p.dw.com/p/KGEz

Er gilt als enfant terrible unter den Weinkritikern. Der Brite und Wahlberliner Stuart Pigott hat die Weinwelt bereichert durch originelle Gedanken und einen unverkrampften Umgang mit dem Thema Wein. Eines seiner fünf „Gesetze des Weins“ lautet: Du sollst den anderen beim Weintrinken nicht den Spaß verderben. Und ob ein Wein gut oder schlecht ist, darüber entscheidet ganz allein der Geschmack des Weintrinkers. Pigotts alljährlich erscheinender „Kleiner genialer Weinführer“ ist ein Bestseller der Weinliteratur. Seine Vorliebe gilt Weißweinen aus Deutschland, insbesondere dem Riesling. Wir schauen zusammen mit Stuart Pigott tief ins Glas.

Stuart Pigott wird am 26. Mai 1960 in der britischen Hauptstadt London geboren. Mit neunzehn beginnt er ein Kunststudium und arbeitet nebenbei als Weinkellner im Restaurant der Londoner Tate Gallery. Hier schult er seinen Geschmack und sein Wissen, hier probiert er auch zum ersten Mal einen Wein aus Deutschland: eine Riesling Spätlese von 1971. "Der Wein entdeckte mich", sagt Stuart Pigott später über dieses Geschmackserlebnis.

Neben dem Studium beginnt er, über Wein zu schreiben. 1984 veröffentlicht die britische Fachzeitschrift „Decanter“ Pigotts ersten Artikel. Deutsche Weine werden zu seinem Lieblingsthema.

Die Karriere als Weinjournalist beschleunigt sich, als er seine heutige Frau Ursula Heinzelmann trifft. Die 1963 geborene Berlinerin ist gelernte Köchin und Sommelière. Ende 1993 ziehen beide gemeinsam nach Berlin. Die deutsche Hauptstadt wird Pigotts Wahlheimat.

Mit seinen subjektiven Weinkritiken und seinen Weinbüchern polarisiert Stuart Pigott die Fachwelt. Die einen sehen in ihm einen „Weinpapst“ – die anderen einen „Kampagnenführer“. Pigott will seinen Lesern die Angst vorm Wein nehmen, vor großen Namen und Etiketten. Und er ruft jeden dazu auf, dem eigenen Geschmack zu vertrauen.