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Politik

Unruhe beim Militär in Venezuela

6. August 2017

In Venezuela haben möglicherweise Militärangehörige einen Aufstand gegen den sozialistischen Präsidenten Nicolas Maduro gestartet. Der Vizechef der Sozialisten erklärte, die Lage sei unter Kontrolle.

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Venezuela Militär
Bislang konnte Staatschef Maduro mit der Unterstützung des Militärs, hier bei einer Übung im Januar, rechnenBild: Getty Images/AFP/F. Parra

Mehrere Männer in Militäruniform hatten in einem Video erklärt, das am Sonntag verbreitet wurde, sie seien im Begriff in der Stadt Valencia eine Revolte zu starten. Ziel sei, die Demokratie in Venezuela wiederherzustellen.

Der stellvertretende Vorsitzende der Sozialisten, Diosdado Cabello, teilte auf Twitter dazu mit, der Militärstützpunkt Fuerte Paramacay sei angegriffen worden. "Terroristen" hätten den Komplex, der rund 170 Kilometer westlich von Caracas liegt, attackiert. Mehrere Angreifer seien festgenommen worden, die Situation sei wieder unter Kontrolle. Augenzeugen berichteten von Gewehrschüssen in der Nacht. Offensichtlich war versucht worden, das Waffenlager anzugreifen.

Luisa Ortega Diaz
Die geschasste Generalstaatsanwältin Luisa Ortega Diaz: "Ein Putsch gegen die Verfassung ist in vollem Gange."Bild: Picture alliance/AP Photo/W. Riera

Die Armee erklärte, sie habe einen "terroristischen" Angriff auf den Militärstützpunkt abgewehrt. Einer der Angreifer sei getötet, ein weiterer schwer verletzt worden. Sieben Menschen seien festgenommen worden und hätten gestanden, im Auftrag von Regierungsgegnern gehandelt zu haben.

Venezuela wird seit Monaten von politischen Unruhen und einem erbitterten Machtkampf zwischen Regierungslager und Opposition erschüttert. Der sozialistische Staatschef Maduro kann dabei weitgehend auf die Unterstützung des Militärs zählen.

Machtkampf in Venezuela spitzt sich zu

Durch die Wahl und Einsetzung einer verfassunggebenden Versammlung hat er das von der Opposition dominierte Parlament ausgebootet. Die umstrittene "Volksversammlung" hatte am Samstag als eine ihrer ersten Maßnahmen die schärfste Kritikerin Maduros abgesetzt. Generalstaatsanwältin Luisa Ortega musste ihren Posten räumen. Ihr soll der Prozess gemacht werden.

In Lateinamerika löste das Vorgehen der mit weitreichender Machtbefugnis ausgestatteten Verfassungsversammlung Protest aus. Die Gewaltenteilung ist faktisch aufgehoben. Deshalb wird Maduro vorgeworfen, das Land in eine Diktatur umzuwandeln.

uh/rb (dpa, afp, rtr)