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UNHCR: Hilfe im Sudan nur möglich, "wenn Regierungen und andere Geldgeber uns unterstützen"

24. März 2005

Wendy Chamberlin, amtierende UN-Flüchtlingskommissarin, im Interview von DW-WORLD.DE

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"Das Geld, um den Menschen zu helfen, läuft nicht ein": Wendy Chamberlin, amtierende Flüchtlingskommissarin der Vereinten NationenBild: AP


"Wir können den Menschen nur helfen, wenn Regierungen und andere Geldgeber uns unterstützen. In Darfur bekommen wir von der internationalen Gemeinschaft einfach nicht die finanziellen Mittel, um die Menschen zu versorgen." Das sagte Wendy Chamberlin, amtierende Flüchtlingskommissarin der Vereinten Nationen, in einem Interview von DW-WORLD.DE, dem Internetangebot der Deutschen Welle. "Für dieses Jahr hat das UNO-Flüchtlingshochkommissariat (UNHCR) für ein Projekt, das bis zum Ende des Jahres 30 Millionen Dollar kosten wird, bisher lediglich etwa 1,5 Millionen Dollar erhalten. In West-Darfur gibt es zwei Millionen Flüchtlinge, Zehntausende wurden ermordet, Frauen werden vergewaltigt. Sie brauchen Hilfe und das kostet Geld", so Chamberlin.


Appelle an Regierungen hätten kaum zu Reaktionen geführt, was Chamberlin "absolut verblüfft" habe. "Es gibt eine große Aufmerksamkeit von Seiten der Medien und der humanitären Organisationen, aber trotzdem läuft das Geld, um den Menschen zu helfen, nicht ein. Natürlich ist das UNHCR nicht die einzige UN-Organisation in Darfur. Viele Nichtregierungsorganisationen und andere Organisationen, wie die Deutsche Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ), sind ebenfalls dort. Trotzdem: Das Geld, um den Menschen zu helfen, kommt nicht. Wir werden finanziell nicht genügend unterstützt und ich kann das einfach nicht begreifen." Aus diesem Grund übe das UNO-Flüchtlingshochkommissariat "Druck auf all unsere Partner aus, auch auf die Regierung des Sudan, viel mehr zu tun, um die Menschen zu schützen, denn es muss noch sehr viel mehr getan werden", so Chamberlin gegenüber DW-WORLD.DE.

24. März 2005
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