Ungewöhnliches Flüchtlingscamp in Griechenland
Auf der griechischen Halbinsel Peleponnes haben Flüchtlinge eine außergewöhnliche Unterkunft gefunden. Myrto Papadopoulos machte sich auf den Weg und sah sich die Einrichtung näher an.
Verbindung nach draußen
Ein Teenager surft in der Dämmerung im Internet. Smartphones bilden meist die einzige Verbindung der Flüchtlinge mit der Außenwelt.
Die Grundausstattung
Die Bungalows im Flüchtlingsdorf bieten je acht Personen in zwei kleinen Schlafräumen Platz. Jedes Haus ist mit einem Badezimmer und einer kleinen Küche mit Campingkocher und Spüle ausgestattet, jedoch gibt es kein heißes Wasser oder einen Kühlschrank.
Zur Ruhe kommen
Ranee Mousa, 27, mit ihrem acht Monate alten Baby, das noch in Syrien geboren wurde, kurz bevor Ranee und ihr Mann über die Türkei nach Griechenland flüchteten.
Spaziergang
Frauen des Camps nehmen eine Gruppe Kinder mit auf einen Bummel außerhalb des Flüchtlingsdorfes. Bevor die Touristensaison im Juni beginnt, ist die Umgebung von Myrsini noch relativ ruhig und wenig besucht.
Überlegen, wie es weitergeht
Eine Gruppe Männer im Gespräch beim Sonnenuntergang am Strand. Weniger als 60 Männer leben im Camp. Sie werden von ihren Frauen und Kindern begleitet.
Ein Heim weit weg von Zuhause
Frauen und Kinder sitzen im Abendlicht vor den Touristenbungalows. 340 Bewohner zählt das Dorf, 209 sind unter 18 Jahren, 69 sind Frauen.
Familienleben
Vor ihrer Unterkunft hält eine Syrerin ihr sechs Monate altes Baby auf dem Arm. Einige der Frauen im Camp, die für ihre kleinen Kinder sorgen müssen, sind erneut schwanger.
Segen für die lokale Wirtschaft
Tarek Alfelou mit seinen Kindern Wedad (11) und Ziad (7) beim Besuch eines kleinen Supermarkts in Myrsini, rund eine halbe Stunde Fußweg vom Camp entfernt. Viele Flüchtlinge sorgen durch ihre Einkäufe für einen kleinen wirtschaftlichen Aufschwung in der Stadt.
Ein bekanntes Gesicht
Der Bürgermeister der Hauptstadt Andravida, Nabil-Iosif Morant, stammt aus Syrien. Er sagt, er sei der erste nichtgriechische Bürgermeister, der je in Griechenland gewählt wurde. Er betont, dass das Camp seine Idee gewesen sei. Der Stadtrat habe fast einstimmig zugstimmt.
Erdbeerfelder
Ein Mann aus Bangladesch während der Arbeit auf einer Erdbeerfarm in der Nähe des Camps. Viele der Arbeiter auf den Bauernhöfen der Gegend sind Migranten aus Südasien ohne gültige Papiere, die für jeweils acht Stunden Erdbeerenpflücken zwischen 22 und 25 Euro verdienen.
Lokale Hilfe
Giorgos Aggelopoulos (Mitte) ist ein Einwohner von Myrsini, der sich als Freiwilliger im Camp mit einigen der Flüchtlingsfamilien angefreundet hat. Er sagt, dass der Widerstand gegen das Flüchtlingsdorf deutlich nachgelassen hat, nachdem die Einwohner der Stadt gesehen haben, dass die Bewohner hauptsächlich Familien mit Kindern sind.