1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Ungarn stellt Zaun an Grenze zu Serbien fertig

29. August 2015

Der umstrittene Grenzzaun an der ungarisch-serbischen Grenze ist fertiggestellt. Die ungarische Regierung will damit Flüchtlinge an der Einreise hindern. Doch der Plan geht offenbar nicht auf.

https://p.dw.com/p/1GNwb
Ungarn Bau eines Grenzzauns
Bild: Alex Martin

Zwei Tage früher als geplant ist der umstrittene Grenzzaun an der 175 Kilometer langen Grenze Ungarns zu Serbien fertiggestellt worden. Dies meldete die staatliche Nachrichtenagentur MTI unter Berufung auf das Verteidigungsministerium.

Ungarns rechtskonservative Regierung will mit den Sperren den wachsenden Zustrom illegaler Flüchtlinge stoppen, die über Serbien ins Land kommen. Die meisten von ihnen stammen aus dem Irak, Afghanistan, Syrien, dem Kosovo und afrikanischen Staaten. Sie wollen in der Regel in andere EU-Staaten wie Österreich oder Deutschland weiterreisen. Serbien gehört nicht zum Schengen-Raum, das EU-Mitglied Ungarn schon.

Weiterer Zaun geplant

Doch offenbar geht der Plan der Regierung in Budapest nicht auf. In den vergangenen Tagen, in denen der Stacheldrahtzaun bereits weitgehend fertig war, überquerten tausende Menschen die grüne Grenze. Allein am Freitag griff die Polizei 2822 Flüchtlinge auf, die aus Serbien gekommen waren. Am Mittwoch waren es sogar 3241 Menschen gewesen.

Die Regierung plant deshalb die Errichtung eines weiteren, bis zu vier Meter hohen Maschendrahtzauns, der bis Ende Oktober fertig sein soll. Darüber hinaus will das Parlament kommende Woche ein Gesetzespaket verabschieden, das die Internierung der Flüchtlinge in einem 60 Meter breiten Streifen unmittelbar an der Grenze vorsieht und das Beschädigen des Zauns zu einer Straftat erklärt, für die bis zu fünf Jahre Gefängnis drohen.

An der Grenze zu Serbien sind derzeit rund tausend Sicherheitskräfte im Einsatz, im September soll ihre Zahl auf etwa 3000 ansteigen. Allein in diesem Jahr fing Ungarn bereits rund 140.000 Flüchtlinge aus Serbien ab.

cr/stu (dpa, afp)