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Ungarn soll Leugnung des Holocaust unter Strafe stellen

28. November 2002

- Delegation des Jüdischen Weltkongresses zu Gesprächen in Budapest

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Budapest, 28.11.2002, PESTER LLOYD, deutsch

Eine Delegation des Jüdischen Weltkongresses unter Generalsekretär Avi Beker debattierte in Budapest mit Justizminister Péter Bárándy und anderen über eine antirassistische Gesetzgebung. Die Gruppe folgte nach einer Diskussion in New York mit Ministerpräsident Péter Medgyessy einer Einladung, um sich über die geplanten Gesetzesänderungen zu konsultieren. Die sozialliberale Regierung ist bemüht, Rassismus im Lande stärker zu ahnden. Die jüdische Delegation war der Meinung, dass man in Ungarn – wie in Frankreich und Deutschland – auch die Verneinung des Holocaust unter Strafe stellen sollte und das Gesetz nicht Rassismus allgemein, sondern speziell auch den Antisemitismus erfassen sollte. Man fand es beruhigend, dass anlässlich der ungarischen Wahlen rassistische Parolen wenig Widerhall fanden, doch bedenklich, dass grobe antisemitische Literatur vielerorts angeboten wird und eine Verneinung des Holocaust, besonders eine Beschönigung der ungarischen Rolle dabei weitverbreitet ist, hieß es in einer Presseaussendung des JWC. Über 600.000 Opfer forderte der Holocaust von Ungarn. Heute ist hier die jüdische Gemeinde, etwa 60.000 Menschen, die zahlenmäßig größte in Ostmitteleuropa. (fp)