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Ungarn: Rechter Journalist verurteilt

28. Januar 2004
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Budapest, 28.1.2004, PESTER LLOYD, deutsch

Der Chefredakteur der rechtsradikalen Wochenzeitung "Magyar Demokrata", András Bencsik, wurde wegen Verleumdung des SZDSZ (Ungarische Sozialistische Partei – MD)-Politikers Imre Mécs zu zehn Monaten Haft verurteilt. Das Blatt behauptete noch 2001, dass Mécs, der aufgrund seiner Rolle im Aufstand 1956 zunächst zum Tode verurteilt worden war, in seiner Aussage Mitangeklagte beschuldigt und die Hinrichtung von vier Personen mitverursacht habe. Die Zeitung konnte ihre schwerwiegenden Behauptungen nicht beweisen. Ein anderer Journalist wurde zu acht Monaten auf Bewährung verurteilt. Die Verurteilten und die rechtskonservative Seite bezeichneten das in erster Instanz gefällte Urteil als beispiellos und unverhältnismäßig scharf. Einen Präzedenzfall, bei dem ein Journalist für falsche Behauptungen zu einer Freiheitsstrafe verurteilt wurde, gab es in Ungarn noch nicht. (fp)