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Ungarn: Kein Geld für Ausbau des Balaton-Flughafens

26. März 2003

– Angst um Ausbleiben deutscher Fluggesellschaften

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Budapest, 24.3.2003, BUDAPESTER ZEITUNG, deutsch

Die Expansionspläne des Balaton-Airports in Sármellék sind in Gefahr. "Das Verkehrsministerium wird uns wahrscheinlich nicht die benötigten 700 bis 750 Millionen Forint zum Ausbau geben", bedauert Flughafendirektor István Zóka. "In diesem Fall wird RyanAir nicht zu uns kommen. Und wir verlieren eventuell auch die Lufthansa-Flüge."

Frage:

Stimmt es, dass der Staat Ihnen kein Geld für den Ausbau des Flughafens geben will?

Antwort:

Ja, das stimmt. Wir haben zwar noch keine offizielle Absage bekommen, aber es gibt Informationen aus dem Verkehrsministerium, nach denen die Flughäfen in Sármellék und Debrecen wohl fast leer ausgehen werden. Wir können vielleicht Geld für die Flughafen-Sicherheit bekommen, mehr aber nicht. Das Verkehrministerium hat uns geraten, Geld bei den Trägergemeinden und Firmen zu erbitten.

Frage:

Was für Investitionen waren geplant?

Antwort:

Wir wollten 700 bis 750 Millionen Forint vom Staat. Damit wollten wir den Flughafen fit für die EU machen. Dazu gehören unter anderem die Befeuerung der Start- und Landebahn, mehr Komfort durch die Erweiterung des Empfangsgebäudes und ein Funkleitsystem, mit dem wir den ganzjährigen Betrieb gewährleisten können. Zurzeit können nur von April bis Oktober Maschinen landen. (...)

Leider wird mit zweierlei Maß gemessen. Der Ausbau der Formel-1-Rennstrecke wird mit einer Milliarde Forint unterstützt - mit der Begründung, dass damit die Tourismuseinnahmen steigen werden. Sie werden aber auch steigen, wenn unser Flughafen ausgebaut wird, denn damit würden deutlich mehr Urlauber zum Balaton und nach Hévíz kommen. (...)

Frage:

Die Lufthansa fliegt Sármellék bereits an, im Frühjahr 2003 will RyanAir kommen. Wie werden diese Gesellschaften reagieren, wenn der Airport nicht ausgebaut wird?

Antwort:

Wir könnten beide verlieren. Die Fluglinien wissen von den Finanzierungsschwierigkeiten und sind nicht erfreut. Die Lufthansa hat selbst beim Verkehrsministerium vorgesprochen und erklärt, wie wichtig der Ausbau ist - leider hat das nicht geholfen. Die Lufthansa hat uns gegenüber gefordert, dass der Airport binnen eines Jahres vergrößert wird. Die Airline hat auf ihrer Basis in Frankfurt zum Beispiel nur noch Jets, kann uns aber nur mit Turboprop-Maschinen anfliegen, die sie von einem anderen Flughafen ausborgen muss. Wird unser Airport nicht ausgebaut, könnten wir die Lufthansa verlieren - und RyanAir kommt erst gar nicht. (fp)