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Ungarn erlaubt Ausbildung von Exil-Irakern

23. Dezember 2002
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Budapest, 22.12.2002, BUDAPESTER ZEITUNG, deutsch

Die ungarische Regierung hat den USA die Ausbildung von 3000 Exil-Irakern auf einer Armeebasis im Süden des Landes erlaubt. Ab Januar könnten US-Vertreter Dolmetscher und anderes benötigtes Personal auf dem Luftwaffenstützpunkt Taszár 200 Kilometer südöstlich von Budapest ausbilden, sagte Regierungssprecher Zoltan Gál am Mittwoch (18.12.). Zudem entschied das Parlament, eine Sanitätertruppe nach Afghanistan zu schicken.

Die Exil-Iraker sollen in der Zeit nach einem möglichen Regierungswechsel in Bagdad beim Aufbau einer neuen Verwaltung mithelfen. Laut Außenminister László Kovács sollen sie vor allem zwischen dem amerikanischen Militär und der irakischen Bevölkerung vermitteln. Zu dem Training sollen auch Armee- und Polizei-Grundfertigkeiten gehören. Auch Menschen anderer arabischer Herkunft, die derzeit in Europa oder den USA leben und mit dem US-Militär verbunden sind, können in Taszár ausgebildet werden. Die ersten könnten bereits im Januar eintreffen. Die Ausbildungsgänge sollten jeweils 90 Tage dauern und insgesamt bis Ende Dezember 2003 angeboten werden.

Die Betroffenen dürfen den Stützpunkt laut Sprecher Gál aber nicht verlassen oder gar von Ungarn aus an einer Militäraktion gegen den Irak teilnehmen. Der irakische Botschafter in Ungarn mahnte indes, dass der Irak dies als Einmischung in seine inneren Angelegenheiten betrachten werde. Manche Beobachter meinen, dass Ungarn damit durchaus zu einem Ziel für Terroranschläge werden könnte. Die Regierung gibt sich allerdings gelassen. (...) (fp)