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Ungarisches Außenministerium lehnt Wunsch der Vojvodina-Ungarn nach doppelter Staatsangehörigkeit ab

30. Juli 2003
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Budapest, 29.7.2003, DUNA TV, ungar.

Mitte Juli hatte die Ungarische Demokratische Partei der Vojvodina eine Unterschriftenkampagne gestartet, in der Ungarn aufgefordert wurde, den Ungarn der Vojvodina die doppelte Staatsbürgerschaft zu gewähren. Der Vorsitzende des Ungarischen Bündnisses der Vojvodina, Jozsef Kasza, erklärte, der Erhalt der doppelten Staatsangehörigkeit gehöre zu den vorrangigen Zielen seiner Partei.

Die ungarische Diplomatie befasse sich jedoch angesichts der europäischen Realitäten, der bevorstehenden EU-Mitgliedschaft und den Erfahrungen mit dem Statusgesetz nicht mit der Frage der doppelten Staatsbürgerschaft, erklärte ein Sprecher des ungarischen Außenministeriums.

Tamas Toth führte an, die Europäische Union werde es nicht billigen, wenn Ungarn anfinge, sich mit der Frage der doppelten Staatsbürgerschaft zu befassen. Nach Angaben des Sprechers des Außenministeriums könnte die mögliche Erweiterung dieses Status eine Lawine auslösen, denn warum sollten die Ungarn der Vojvodina mehr Rechte auf die doppelte Staatsbürgerschaft haben als zum Beispiel diejenigen in den Sub-Karpaten, der Slowakei oder dem Burgenland.

Nach Worten von Tamas Toth begreift das Außenministerium, dass die Ungarn der Vojvodina aus emotionalen Gründen und aus Angst, dass die Beibehaltung von Verbindungen zum Mutterland nach dem Beitritt Ungarns zu EU schwieriger würden, nach Lösungen suchten. Dies geschehe jedoch in der falschen Richtung.

Weder mit der Ukraine noch mit Serbien-Montenegro sei es zu einer abschließenden Vereinbarung gekommen, aber nach Worten des Sprechers ist es mehr als wahrscheinlich, dass es möglich sein wird, den Ungarn in der Vojvodina und den Subkarpaten langfristige billige Visa zur Mehrfacheinreise zu gewähren. (MK)