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Ungarische Parteien beraten über doppelte Staatsbürgerschaft

11. Dezember 2003
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Budapest, 11.12.2003, PESTER LLOYD, deutsch

Die ungarischen Parteien der serbischen Vojvodina wandten sich noch im Sommer an Staatspräsident Ferenc Mádl, um Unterstützung ihres Anliegens, dem Erhalt der ungarischen Staatsbürgerschaft, zu erhalten. Die Frage wurde aktuell, nachdem – in Einklang mit den EU-Regelungen – unlängst die Visumpflicht für Staatsbürger Serbien-Montenegros eingeführt wurde. Viele der Hunderttausenden Serbienungarn haben Verwandte in Ungarn oder reisen oft aus anderen Gründen ins Nachbarland. Nach Konsultationen mit Rechtsexperten gelangte Mádl – selbst Rechtsgelehrter – zu dem Standpunkt, dass den Ungarn in Serbien (und Kroatien) die Staatsbürgerschaft auch dann verliehen werden könne, wenn sie sich nicht in Ungarn niederließen. Eine Entscheidung in dieser Frage wäre jedoch nur dann richtig, wenn diese auch dazu beitrage, die nationale Identität der Minderheitenungarn zu stärken und diese in ihrem Geburtsland zu halten. Die vier Parlamentsparteien begannen nun Beratungen in der Angelegenheit, ein konkreter Vorschlag wird jedoch frühestens im Frühjahr vor das Parlament kommen. (fp)