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Ungarische Beteiligung an Ölförderung in Sibirien

26. Februar 2002

– Energiekonzern MOL und russische Gesellschaft Yukos gründen Gemeinschaftsunternehmen mit jeweils fünfzig Prozent der Anteile – Derzeitige Tagesfördermenge beträgt 10 000 Barrel

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Budapest, 25.2.2002, PESTER LLOYD, deutsch

Der Kurs der MOL-Aktie bewegte sich aufgrund der jüngsten Nachrichten eher nach oben. So kam Bewegung in die Bemühungen um den Verkauf der Gassparte. Denn einer offiziell verbreiteten Mitteilung zufolge führt MOL nunmehr Exklusivverhandlungen mit der staatlichen Entwicklungsbank MFB. Parallel dazu wurde der Vertrag mit der russischen Yukos zur gemeinsamen Ausbeutung von Ölfeldern im russischen Gebiet von Sapadno-Malobalik geschlossen.

Die Vereinbarung wurde in Budapest von Juri Beilin, dem Forschungsdirektor der russischen Gesellschaft, und von Seiten von MOL durch deren Vorstandsvorsitzenden Zsolt Hernádi unterzeichnet. Auf deren Grundlage gründen die Partner in Russland ein Gemeinschaftsunternehmen mit jeweils 50 Prozent der Anteile. (MOL wird für diese Investition ca. 100 Millionen USD aufbringen.) Dafür eröffnen sich ausgesprochen weite Perspektiven. Denn das Ölfeld im westsibirischen Autonomen Bezirk der Chanten und Mansen verfügt über garantiert förderbare 20 Millionen Tonen Erdöl, während das Vorhandensein weiterer Rohstoffmengen angenommen werden darf.

Gegenwärtig erreicht die Tagesfördermenge des Ölfeldes 10.000 Barrel, welche Menge bis 2005 auf täglich 55.000 Barrel angehoben werden soll. Damit können 2005 jährlich 2,5 Millionen Tonen gefördert werden, von denen die Hälfte MOL zusteht. Wie Hernádi weiter sagte, kann sein Unternehmen schon in diesem Jahr mit 200.000 Tonen, im kommenden Jahr dann bereits mit 700.000 Tonen aus dem Gemeinschaftsunternehmen rechnen. Um die Kapazitäten entsprechend auszubauen, werden Investitionen von ca. 300 - 350 Millionen USD erforderlich sein. Wie Generaldirektor György Mosonyi erläuterte, wird die Anschubfinanzierung noch vor Jahresende oder Anfang nächsten Jahres etwa 15 - 20 Millionen USD ausmachen, während den Rest das russische Gemeinschaftsunternehmen bereits aus eigenen Einkünften abdecken wird. Mit der Geschäftsbeteiligung von 50 Prozent verdoppelt MOL ab 2005 die eigene ungarische Fördermenge.

Beilin betonte, dass man mit dem jetzt unterzeichneten Vertrag eine Stärkung der partnerschaftlichen Beziehungen erreichen wollte. Wie er hinzufügte, wurde die Gründung des Gemeinschaftsunternehmens aufgrund einer günstigen Veränderung der Steuerregelungen möglich. Ziel des neuen Unternehmens ist es, das Investitionsrisiko zu senken. (fp)