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"Zu viele deutsche Denkmäler"

7. Juli 2015

Deutschland sei bei der UNESCO-Welterbeliste überrepräsentiert, kritisiert die Denkmalschutz-Organisation World Heritage Watch. Daher sollen die Deutschen bei der Nominierung neuer Kandidaten eine Pause einlegen.

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UNESCO Flagge

Mindestens fünf Jahre solle das Moratorium gelten, so die Denkmalschutzorganisation. Die Forderung begründete sie mit der UNESCO-Strategie, zu einer globalen Ausgewogenheit der Welterbestätten zu gelangen. Dieses Ziel habe Deutschland mit seiner hohen Anzahl an Nominierungen - entgegen früherer Vereinbarungen - geradezu torpediert, kritisierte der Vorsitzende von World Heritage Watch, Stephan Dömpke, am Dienstag (07.07.2015) in Berlin.

Drei Jahre lang hatte Deutschland die Präsidentschaft des UNESCO-Welterbekomitees inne, am Dienstag endete das Mandat. In dieser Zeit habe das Land versäumt, sich für die Aufnahme Welterbestätten anderer, auch ärmerer Länder und für eine bessere finanzielle Ausstattung der UNESCO einzusetzen, so Dömpkes harsche Worte. Seit die USA 2011 ihre Beitragszahlung einstellten, ist die Organisation chronisch unterfinanziert.40 Welterbestätten befinden sich in Deutschland, darunter die Dome in Köln, Speyer und Aachen, die Innenstädte von Weimar, Lübeck und Bamberg, das Industriedenkmal Zeche Zollverein im Ruhrgebiet, die Museumsinsel in Berlin oder auch Naturgüter wie das Wattenmeer in der Nordsee.

Speicherstadt Hamburg Weltkulturerbe 2015
Neu aufgenommen: das auf Eichenpfählen gegründete Lagerhauskomplex: die Hamburger SpeicherstadtBild: picture-alliance/dpa/Daniel Bockwoldt

Auf der Jahrestagung des Welterbekomitees am Wochenende in Bonn wurde die Hamburger Speicherstadt mit dem angrenzenden Kontorhausviertel in die Welterbeliste aufgenommen. Die Welterbekonvention unterschrieb die Bundesrepublik im Jahr 1976. Anträge auf Ernennung zum UNESCO-Welterbe stellen die Bundesländer.

rf/suc (dpa, www.unesco.de)