Unerkannte Schätze am Wegesrand
Lust auf kostenloses "Superfood"? Dann einfach mal direkt die Schuhe anziehen und nach Wildkräutern Ausschau halten. Unserer Tipps für einen kulinarischen Spaziergang der etwas anderen Art.
Klassische Zutat für Berliner Weiße
Alle wissen, wie er schmeckt, aber nur wenige (er)kennen ihn: Waldmeister wächst gerne unter Hecken und am Waldesrand. Er muss anwelken, damit er sein typisches Aroma entfaltet, das man für Bowle, Sirup oder Marmelade nutzt. Aber Achtung: Nur drei Gramm pro Liter verwenden, sonst gibt's Kopfschmerzen!
Sie kann mehr als nur stechen
Vitamin A, C und E, dazu Kieselerde und viele Mineralstoffe: Die Brennnessel ist eine echte Powerpflanze. Sie kann wie Spinat oder als Risotto zubereitet werden und passt gut in grüne Smoothies. Beim Kochen und im Mixer werden ihre Brennhaare gebrochen, aber beim Sammeln heißt es: Handschuhe tragen!
Gesunder Blütentraum in Zartrosa
So zart und doch so kräftig: Das Wiesenschaumkraut schmeckt überraschend scharf. Verantwortlich dafür sind seine Senfölglykoside, die antibakteriell wirken. Die rosa- bis lilafarbenen Blüten sind eine tolle Dekoration auf Frühlingssalaten.
Mischung aus Knoblauch und Kresse
Auch die Knoblauchsrauke enthält Senfölfglykoside, sie sind typisch für Pflanzen mit scharfem Geschmack. Sie zeigt sich ab April, wird kniehoch und ist gut an ihren gezackten Blättern und weißen Blüten zu erkennen. Am besten frisch zum Würzen verwenden, gekocht wird sie schnell bitter.
Blütenkomposition für den Frühlingssalat
Wenn das nicht hübsch aussieht. Wilde Blüten sind aber mehr als nur Dekoration und Farbtupfer im Salat, dank ihrer Würze peppen sie ihn auch geschmacklich auf. Hier im Bild: gelbe Taubnessel, Koblauchsrauke, Wiesenschaumkraut und Gundermann.
Na, den kennen Sie doch, oder?
Neben A, B und C-Vitaminen ist Löwenzahn reich an Bitterstoffen, die den Verdauungstrackt anregen - perfekt für eine Frühlingskur. Dazu etwa zwei Wochen täglich eine Handvoll der Blättchen essen.
Schon mal Löwenzahnblüten-Gelee probiert?
Dazu 300-500 Gramm Blütenköpfe mit den Scheiben einer Zitrone und einer Orange in einen Liter Wasser geben, eine Dreiviertelstunde lang köcheln lassen und absieben. Die aufgefangene Flüssigkeit mit Gelierzucker einkochen.
Jeder Gärtner fürchtet ihn
Nein, der Giersch hat keinen guten Ruf. Hat man ihn einmal im Garten, muss man ihn ständig in Schach halten, sonst überwuchert er alles. Deswegen: einfach essen! Geschmacklich zwischen Möhre und Petersilie angesiedelt, glänzt dieses "Unkraut" mit Mineralstoffen wie Magnesium, Calcium und Zink sowie Vitamin A und C.
Going wild for Knödel
Ein Klassiker mal abgewandelt. Mit Giersch und anderen Wildkräutern zubereitet, erhält der klassische Knödel eine ganz neue Geschmacksrichtung. Mit Parmesan bestreuen und zerlassener Butter übergießen, dazu ein frischer (Wildkräuter-)Salat - fertig ist ein schnelles Hauptgericht.
Der Herr des Waldes
Der Bärlauch gilt wohl als König der Wildkräuter, zumindest was seine Beliebtheit angeht. Wo er wächst, riecht im März und April der ganze Wald nach ihm. Bärlauch wirkt antibakteriell, schleimlösend und entzündungshemmend. Er hilft gegen Bluthochdruck und wirkt Gefäßverkalkungen entgegen - wenn er frisch gegessen wird.
Weißes Blütenmeer am Waldboden
Wenn er zu blühen beginnt, ist der Bärlauch "um". Denn nun steckt die Pflanze all ihre Kraft in die Blüte. Bärlauch-Blüten kann man aber auch essen, genau so wie die grünen, sehr scharfen Samen. Aber bitte nicht zu viele, damit er auch im nächsten Jahr wieder wächst.
Schön aber giftig - nicht verwechseln!
Immer wieder wird das giftige Maiglöckchen für Bärlauch gehalten, vor allem dann, wenn es noch nicht blüht. Die Unterschiede: Es riecht nicht nach Knoblauch, die Blätter des Maiglöckchens sind scharfkantig und fest, Bärlauchblätter eher weich. Und während die Bärlauchblätter alle einzeln aus dem Boden wachsen, gehen die Maiglöckchenblätter von einem gemeinsamen Stengel ab. Bitte Augen auf!