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Und jetzt... Andreas Ivanschitz

1. Februar 2010

Im Hinspiel hat er die Bayern fast im Alleingang abgeschossen: Andreas Ivanschitz, der Mainzer Topscorer.

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Bild: picture-alliance/ dpa

Das einstige Wunderkind – mit 19 jüngster Kapitän der österreichischen Nationalelf nach dem Krieg – hat eine wechselvolle Karriere hinter sich. In Mainz ist er endlich angekommen. Wir sprechen mit ihm nach dem Spiel in München über die Bayern, über die Saison des Aufsteigers und natürlich über ihn.

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Jetzt gestern 0 zu 3 bei den Bayern verloren. Wie ordnet man mit einer Nacht dazwischen so ein Ergebnis ein?

Andreas Ivanschitz

Schwierig. Natürlich sind wir enttäuscht da verloren zu haben, aber es ist keine Schande. Wir brauchen uns da jetzt auch nicht verunsichern lassen, Bayern ist einfach eine Topmannschaft, auch international gesehen. Ja, schade ist ein bisschen, dass wir uns zuwenig gewehrt haben, dass wir zu wenige Torchancen herausgearbeitet haben. Und unter'm Strich, muss man so sagen, wir verdient mit 3 zu 0 verloren haben.

Ihr könnt's verkraften, Ihr steht - ja fast sensationell - als mit Abstand bester Aufsteiger im Mittelfeld der Tabelle. Eure gute Saison erstaunt umso mehr, wenn man sich nochmal vor Augen führt, dass Ihr mit Thomas Tuchel den jüngsten und unerfahrensten Trainer der Liga habt. Was hat der drauf?

Ja, ich denke, er ist sehr authentisch. Ich denke, so wie Ihr ihn seht, so am Spielfeldrand mit dieser Leidenschaft und Power, so ist er auch in den Trainingseinheiten und unter der Woche. Er hat einen sehr guten Draht zur Mannschaft. Manchmal ist er ganz nah an der Mannschaft dran, dann bewusst ein bisschen auf Abstand. Er hat da eine ganz gute Mischung.

Du bist eher so die Kategorie "Feintechniker". Gut am Ball, sehr gutes Auge für den Pass, tolle Standards. Das sind eigentlich nicht so die Eigenschaften, die man im Mittelfeld eines Aufsteigers braucht oder vermuten würde.

Ich glaube, dass auch ich über 90 Minuten für die Mannschaft arbeite, kämpfe und mich da voll reinhänge und nie aufgebe. Da stecken wir uns auch gegenseitig an in der Mannschaft. Wir haben eine sehr gute Mannschaft, die einfach gut zusammen hält und das ist extrem wichtig und hat mir hier den Start in die Bundesliga auch sehr erleichtert.

Du warst aufgrund Deiner Veranlagung schon früh die zentrale Figur im österreichischen Fußball. Das hatte schon fast etwas von Messias, Hoffnungsträger. Wie hat Dich denn damals diese Verantwortung, dieser Druck betroffen?

Natürlich ging's bei mir sehr, sehr rasch. Ich bin da in jungen Jahren auch in eine Rolle reingerutscht, die Dich auch sehr unter Druck setzt und das hemmt natürlich. Und wenn man dann merkt, OK, es hängt alles von einer Person ab und da wird zu viel erwartet ... natürlich kannst Du mit 19, 20 das nicht so ausfüllen wie ein 30-Jähriger.

In Mainz wird auf Jahre wahrscheinlich das Saisonziel "Klassenerhalt" heißen. Kann es das für einen Spieler mit Deinem Talent sein?

Das ist doch eine große Herausforderung! Die Bundesliga ist eine der besten Ligen der Welt. Und ich denke, Mainz ist in Deutschland ein sehr gern gesehen Gast, vor allem diese positive Stimmung auch hier im Stadion, wenn man das miterlebt. Das sieht man nicht in vielen Stadien.

Und deswegen ist Mainz da auch ein besonderer Verein.