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Mehr UN-Truppen für Südsudan

12. August 2016

Im Südsudan wollen die Vereinten Nationen weitere 4000 Blauhelmsoldaten stationieren. Sie sollen in dem Bürgerkriegsland für ein Ende der Kämpfe zwischen den Truppen von Präsident Kiir und Rebellenführer Machar sorgen.

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Südsudan Blauhelmsoldaten
Bild: picture alliance/Yonhap

13.500 Blauhelmsoldaten sind bereits im Südsudan stationiert, doch es gelingt ihnen bislang nicht, das Land zu befrieden. Heftige Kämpfe Anfang Juli lassen ein erneutes Aufflammen des Bürgerkriegs befürchten.

Der Regierung in Juba drohen Sanktionen

Dem Weltsicherheitsrat geht es dabei nicht nur um die Entsendung zusätzlicher Soldaten, sondern auch um ein robustes Mandat für diese Truppen. Das oberste UN-Gremium verabschiedete deshalb eine von den USA eingebrachte Resolution, die der Regierung in Juba mit der Verhängung eines Waffenembargos droht, sollte sie die UN-Truppen in irgendeiner Weise behindern.

Präsident Salva Kiir hat dies bereits angekündigt. Man akzeptiere die neuen Soldaten nicht und werde nicht mit ihnen kooperieren, ließ er über einen Sprecher mitteilen. Der südsudanesische Präsident und seinen früherer Vize Riek Machar hatten sich Anfang Juli unter internationalem Druck auf eine Machtteilung geeinigt, doch zerbrach die Einheitsregierung schon nach wenigen Tagen.

Zehntausende Tote, Millionen Vertriebene

In dem jungen Staat war im Dezember 2013 der lange schwelende Machtkampf zwischen Kiir und seinem Vize Machar eskaliert. Seitdem wurden bei Kämpfen und ethnisch motivierten Massakern zehntausende Menschen getötet. Immer wieder wird von der Exekution von Zivilisten und der Vergewaltigung von Frauen berichtet. Millionen Menschen wurden aus ihren Häusern vertrieben.

Nach Angaben des Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) sind seit dem Beginn der Kämpfe mehr als 930.000 Menschen in die Nachbarländer geflohen. Laut UNHCR gehört der Südsudan damit mittlerweile zu den vier Staaten, aus denen weltweit die meisten Flüchtlinge stammen.

Allein seit Beginn des laufenden Jahres seien rund 110.000 Südsudanesen ins benachbarte Uganda und 100.000 weitere in den nördlich angrenzenden Sudan geflohen. In den Aufnahmeländern seien kaum noch Mittel vorhanden, um den Flüchtlingen zu helfen, berichten UN-Vertreter. Viele Transitlager seien völlig überfüllt, auch deshalb steige die Gefahr von Epidemien.

haz/kle (rtr, afp, dpa)