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Strafmaßnahmen gegen Boko Haram

23. Mai 2014

In In- und Ausland haben die Gewaltexzesse der islamistischen Boko Haram in Nigeria Empörung ausgelöst. Zuletzt die Entführung von etwa 200 Schulmädchen. Die UN beschlossen ein Waffenembargo und Kontensperrungen.

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Frauen-Protest in Nigeria gegen Entführung der Schülerinnen und gegen Terror (foto: reuters)
Bild: reuters

Die nigerianische Extremistengruppe Boko Haram ist vom Sicherheitsrat der Vereinten Nationen als Terrororganisation eingestuft und wegen ihrer Verbindungen zu Al-Kaida auf die Sanktionsliste gegen das Terrornetzwerk gesetzt worden. Das höchste UN-Gremium in New York fällte die Entscheidung am Donnerstag, nachdem keines seiner 15 Mitglieder Einspruch erhoben hatte. Auslöser für den Beschluss war letztendlich auch die internationale Protestwelle insbesondere nach der Entführung von mehr als 200 Schülerinnen durch die Islamisten im vergangenen Monat.

Die von den Botschaftern der USA und Großbritanniens begrüßte Entscheidung erfolgte auf Vorschlag der nigerianischen Regierung, die am Dienstag eine Aufnahme der Boko Haram auf die Schwarze Liste gefordert hatte. Für die Extremisten hat dies nun unter anderem ein sofortiges Waffenembargo und Kontensperren zur Folge.

Die vor zehn Jahren gegründete Sekte kämpft im mehrheitlich muslimischen Norden Nigerias für einen islamistischen Staat. Seit dem Jahr 2009 verüben die Extremisten immer wieder Anschläge auf Polizei, Armee und Behörden, aber auch auf Kirchen und Schulen. Tausende Menschen wurden dabei getötet.

Zahlreiche westliche Staaten unterstützen die Regierung Nigerias unter Präsident Goodluck Jonathan im Kampf gegen die Terrorgruppe und auf der Suche nach den verschleppten Schülerinnen. Die USA entsandten zuletzt sogar Bodentruppen zur Unterstützung in den benachbarten Tschad. Bei einem Gipfeltreffen in Paris hatte sich Frankreichs Präsident Francois Hollande um eine gemeinsame Strategie der westafrikanischen Staaten gegen die Extremisten bemüht.

Am Donnerstag protestierten in Nigeria zehntausende Lehrer mit einem Streik gegen die Terrorgefahr und mangelnde Sicherheit in den Schulen. Die Lehrergewerkschaft NUT beklagte die jüngste Entführung der Schulmädchen, aber auch die Ermordung von mehr als 170 Lehrern in den vergangenen Jahren durch Terroristen in den nördlichen Bundesstaaten.

SC/wl (APE, afp, rtr)