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Deutliche Warnungen

25. Oktober 2007

Eine große Herausforderung für die Menschheit ist in den nächsten Jahrzehnten die drohende Wasserknappheit. Das ist allerdings nur eine der schlechten Nachrichten aus dem vierten UN-Bericht über den Zustand der Umwelt.

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Ausgetrockneter Boden in Australien (AP Photo/Rob Griffith, File)
In Ländern wie Australien (Foto) und China herrscht bereits WasserknappheitBild: AP

Die Umweltbehörde der Vereinten Nationen UNEP hält die Klimaschutzanstrengungen weltweit für unzureichend. Im Kampf gegen Erderwärmung und schädliche Treibhausgase sei immer noch eine "bemerkenswerte Dringlichkeits-Lücke" festzustellen, heißt es im vierten Globalen Umweltbericht des UN-Umweltprogramms, der am Donnerstag (25.10.2007) in Berlin vorgestellt wurde.

Wasser zunehmend knapp

UNEP-Logo

Die UNEP warnt vor einer großen Wasserknappheit in weniger als 20 Jahren. Wenn die derzeitigen Entwicklungen andauerten, würden im Jahr 2025 mehr als 1,8 Milliarden Menschen in Gegenden mit großer Wasserknappheit leben, teilte UNEP-Vertreterin Elizabeth Migongo-Bake mit. Im Jahr 2050 könnten demnach sogar bereits mehr als 5,1 Milliarden Menschen von großer Wasserknappheit betroffen sein.

An Krankheiten durch verschmutztes Wasser sterben schon jetzt in Entwicklungsländern jährlich drei Millionen Menschen - die meisten davon Kinder unter fünf Jahren.

Die meisten Ökosysteme sind geschädigt

Aus dem UNEP-Bericht geht auch hervor, dass weltweit mehr als 60 Prozent aller Ökosysteme geschädigt sind und übernutzt werden. Der Bericht unter dem Titel "Environment for Development" gibt einen Überblick über die wichtigsten globalen Entwicklungen in den Bereichen Atmosphäre und Klima, Biodiversität, Wasser sowie Land und Boden.

Auch die Überfischung der Meere wird als gravierendes Problem angeführt. Zudem seien die für die Ernährung der Menschen wichtigen Fischbestände durch Rückstände von Kunstdünger und Medikamenten in Abwässern bedroht.

Sorge über Luft in der Olympia-Stadt Peking

Smog in Peking, Quelle: AP
Smog in PekingBild: AP

Die UNEP begrüßt in ihrem Bericht die enormen Anstrengungen der Pekinger Stadtregierung im Kampf gegen die Luftverschmutzung, stellt aber auch fest, dass der gefährliche Feinstaub weit über dem Grenzwert der Weltgesundheitsorganisation WHO liege und sich seit sechs Jahren nicht verringert habe. Die Werte von Schwefeldioxid, Kohlenmonoxid und Stickstoffdioxid seien über drei Jahre rückläufig gewesen, allerdings sei der Trend 2006 zum Stillstand gekommen oder umgekehrt worden, heißt es in dem Bericht. Ozon wird in Peking gar nicht gemessen, bereitet aber besondere Sorge, da die Konzentrationen im Sommer ansteigen und die Spiele vom 8. bis 24. August 2008 stattfinden. "Weitere Untersuchungen des Ozongehalts sind notwendig", schreibt UNEP.

Die Luftqualität war bereits vor sieben Jahren bei der Vergabe der Spiele an Peking als Problem identifiziert worden. Die Organisatoren hätten sehr früh Pläne zur Verbesserung vorgelegt. Allerdings habe der rasante Zuwachs des Verkehrs und der Industrieproduktion das Problem in der Hauptstadt verschärft.

Europa soll Vorreiterrolle spielen

400 Wissenschaftler haben vier Jahre an dem UNEP-Bericht gearbeitet, der auch eine Grundlage für Entscheidungsträger sein soll. Darin wird aber auch betont, wie wichtig es sei, dass jeder seinen Teil zum Umweltschutz beitrage. Wichtig für den Gesamtprozess sei auch, dass große Länder vorangingen, sagten UNEP-Sprecher. Es ist der vierte UNEP-Bericht, der sich mit dem globalen Zustand der Umwelt befasst. Die Berichte erscheinen alle drei bis fünf Jahre. (kas)