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IS-Miliz stärker bekämpfen

8. September 2014

Der Vormarsch der IS-Terrormiliz ist längst noch nicht gestoppt. In Washington richtet man sich offenbar auf einen jahrelangen Kampf ein. Die UN kritisieren mangelnde Handlungsbereitschaft gegen die Islamisten.

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Bewaffnete IS-Kämpfer führen gefangengenommene irakische Soldaten (in gebückter haltung) ab (Foto: dpa)
Bild: picture alliance/dpa

Der neue UN-Hochkommissar für Menschenrechte hat der internationalen Gemeinschaft vorgeworfen, zu wenig gegen das Blutvergießen in Syrien und im Irak zu tun. Bei der Eröffnung der Herbstsitzung des UN-Menschenrechtsrates verlangte Prinz Said Raad al-Hussein in Genf entschlossene Maßnahmen, um die bewaffneten Konflikte in diesen Ländern zu beenden.

Eine Folge der immer stärker miteinander verflochtenen Konflikte in Syrien und im Irak sei das Erstarken der radikal-islamischen Terrormiliz IS. "Das Ausmaß ihrer brutalen Gewalt gegen ethnische und religiöse Gruppen ist in jüngster Zeit beispiellos", sagte Al-Hussein in seiner ersten Rede als UN-Hochkommissar vor dem Menschenrechtsrat. Er hatte am 1. September die Nachfolge der Südafrikanerin Navi Pillay angetreten.

Prinz Said al-Hussein (Foto: AP)
Hochkommissar al-Hussein: die Gewalt der IS-Miliz ist beispiellos in jüngster ZeitBild: picture-alliance/dpa

US-Bomber seit April im Einsatz

Die Terrorarmee "Islamischer Staat" (IS) kontrolliert weite Gebiete im Nordirak sowie Regionen in Syrien. Dort gehen die islamistischen Kämpfer mit äußerster Brutalität vor, um ihre Vorstellungen einer islamistischen Gesellschaft durchzusetzen.

Seit Anfang April fliegen die USA Luftangriffe im Nordirak und erwägen, die Attacken auf Syrien auszuweiten. Am Sonntag wurden erstmals auch Ziele an einer neuen Front im Westirak angegriffen, um zu verhindern, dass die Dschihaddisten den Staudamm von Haditha einnehmen.

US-Präsident Barack Obama will am Mittwoch seine langfristige Strategie gegen den IS bekanntgeben. Er hatte schwere Kritik einstecken müssen, als er vorige Woche einräumte, dass die USA noch keine Strategie für ein Vorgehen gegen IS entwickelt haben. Zuletzt kündigte seine Regierung an, den IS wie die Extremisten-Organisation Al-Kaida zu jagen. Den Einsatz von Bodentruppen indes schloss Obama wiederholt aus.

Drei-Stufen-Plan

Wie die "New York Times" berichtet, vermuten die Planer im Pentagon, dass der Einsatz bis zu drei Jahre in Anspruch nehmen könnte. Das Blatt berichtet unter Berufung auf Regierungsbeamte von einem Drei-Stufen-Plan. Die erste Phase habe mit den Luftschlägen bereits begonnen.

Danach sollen Anstrengungen intensiviert werden, das irakische Militär sowie kurdische Kämpfer zu beraten, auszubilden oder mit Waffen zu unterstützen. In der dritten Phase soll der IS den Angaben zufolge innerhalb Syriens zerstört werden. Dies könnte nach Schätzungen bis zu 36 Monate dauern und erst nach dem Ende von Obamas Amtszeit beendet sein, berichtet das Blatt weiter.

Araber wollen "notwendige Maßnahmen" ergreifen

Vergangene Woche war beim NATO-Gipfel im walisischen Newport eine Allianz gegen den IS ins Leben gerufen worden, zu der neben den USA Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Italien, Polen, Australien, Dänemark, Kanada und die Türkei gehören. Diese Länder wollen gemeinsam gegen die IS-Terroristen vorgehen. Die Arabische Liga erklärte zum Wochenende, alle notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, um die IS-Miliz zu bekämpfen.

uh/as (dpa,afp,rtr)