1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

UN-Nothilfebeauftragte Valerie Amos in Syrien

7. März 2012

Es bedurfte mehrerer Anläufe, bis die syrische Führung der UN-Nothilfebeauftragten Valerie Amos die Einreise gestattete. Derweil steht die Rebellenhochburg Homs weiter unter Beschuss durch Panzer und Artillerie.

https://p.dw.com/p/14GSA
UN-Nothilfebeauftragte Valerie Amos mit dem syrischen Außenminister Walid al-Mouallem (Foto: EPA)
Bild: picture-alliance/dpa

Der syrische Außenminister Walid al-Muallem sagte Amos nach Angaben der syrischen Nachrichtenagentur Sana bei einem ersten Treffen in Damaskus eine Zusammenarbeit mit ihrer Delegation zu. Grundlage dafür müssten aber "Respekt, die Souveränität und die Unabhängigkeit Syriens" sein.

Amos will bei ihrem Besuch erreichen, dass Bedürftige ohne Einschränkung Zugang zu humanitärer Hilfe erhalten, Verletzte in Sicherheit gebracht und dringend benötigte Vorräte nach Syrien geliefert werden können. Angesichts der sich verschlechternden Lage in den umkämpften Gebieten hatte sich Amos auch die Forderung des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) nach einer täglichen Feuerpause zwischen den Konfliktparteien zu eigen gemacht.

Das Regime von Präsident Baschar al-Assad hatte der Einreise der Nothilfebeauftragten erst am Montag nach erhöhtem internationalen Druck zugestimmt. Ende Februar war ihr die Einreise noch verboten worden. An diesem Donnerstag berät sich der Sonderbeauftragte von UN und Arabischer Liga für Syrien, Kofi Annan, in Kairo mit dem Generalsekretär der Arabischen Liga, Nabil al-Arabi, über einen Ausweg aus der Syrien-Krise. Ein für Samstag geplanter Besuch Annans in Damaskus wurde dagegen von der Regierung noch nicht offiziell bestätigt.

Die Gewalt geht weiter

Inzwischen traf Amos in der von Regierungstruppen umstellten Stadt Homs ein. Der Stadtteil Baba Amro war in der vergangenen Woche nach einmonatigem Artillerie- und Granatenbeschuss von Regierungstruppen gestürmt worden. Menschenrechtsaktivisten hatten von willkürlichen Verhaftungen und Massenhinrichtungen berichtet. Bestätigungen dafür gibt es nicht, da ausländische Journalisten nicht in das Gebiet reisen können.

Auch in der Nacht zum Mittwoch beschossen Panzer wieder Teile der Stadt. Immerhin: Nach sechs Tagen Warten und Verhandeln gestatteten jetzt die Behörden einem Team des syrischen Roten Halbmonds Baba Amro zu betreten. Das teilte eine Sprecherin des IKRK in Genf mit. Nähere Einzelheiten konnte sie zunächst nicht machen.

Das spanische Außenministerium gab unterdessen die Schließung seiner Botschaft in Syrien bekannt. Madrid folgt damit Großbritannien, Kanada, Frankreich und den USA, die ebenfalls ihre Missionen vorerst stillgelegt haben. Die Fluggesellschaft Air France stellt ihre Flüge nach Syrien bis auf Weiteres ein.

Syrische Sicherheitskräfte gehen seit Beginn der Proteste gegen Staatschef Assad vor einem Jahr mit Gewalt gegen Demonstranten im ganzen Land vor. Nach Angaben der UN wurden dabei bislang fast 8500 Menschen getötet, darunter knapp 6200 Zvilisten.

gmf/se (afp, dapd, rtr)