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Mehr Geld für den Artenschutz

17. Oktober 2014

Entwicklungsländer sollen doppelt so viel Geld zum Schutz der Arten erhalten – so das Ergebnis der 12. UN-Konferenz zur Biovielfalt. Umweltschützer freut das, sie warnen aber weiter vor einem Artensterben im Zeitraffer.

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Karettschildkröte am australischen Barrier-Reef (Foto: Getty Images)
Vom Aussterben bedroht: die Karettschildkröte (hier am Great Barrier-Reef) wurde vor allem wegen ihres Schildpatts gejagtBild: Mark Kolbe/Getty Images

Bis 2015 wollen die EU-Mitglieder und andere Staaten ihre Finanzhilfen für Entwicklungs- und Schwellenländer von vier auf acht Milliarden Euro verdoppeln. Damit sollen diese in die Lage versetzt werden, mehr für den Schutz von Tier- und Pflanzenarten und deren Lebensräumen zu unternehmen. Einmal aufgestockt, sollen die Geldmittel fünf Jahre lang in dieser Höhe weiterfließen. Mit diesem Ergebnis ging die 12. Vertragsstaatenkonferenz zur Biodiversität (CBD) der Vereinten Nationen im südkoreanischen Pyeongchang zu Ende.

Die Entwicklungsländer hatten auf noch mehr Unterstützung gehofft. Die Unterhändler der Staaten hätten erneut eine deutliche Aufstockung bis 2017 gefordert, sagte der Leiter für Biologische Vielfalt beim WWF Deutschland, Günter Mitlacher, in Pyeongchang. Das sei jedoch nicht durchsetzbar gewesen.

Das Artensterben geht weiter

Zwölf Tage lang hatten Unterhändler von mehr als 190 Ländern in Südkorea debattiert, beraten und Bilanz gezogen, welche der so genannten Aichi-Ziele bereits umgesetzt wurden. Vor vier Jahren hatte die Vorgängerkonferenz in der japanischen Präfektur Aichi getagt.

Doch mit der Umsetzung des dort Beschlossenen steht es nicht zu Besten. So hatten die Vereinten Nationen gleich zu Beginn der Konferenz in Südkorea in ihrem Zwischenbericht angemahnt, dass dazu erheblich mehr Anstrengungen unternommen werden müssten.

Pandabären in einem italienischen Zoo (Foto: Fotolia/xiaoma)
Nur noch rund 1600 Pandabären leben laut WWF in freier WildbahnBild: Fotolia/xiaoma

Bei den meisten der 20 Schutzziele hinkt man laut UN-Bericht deutlich hinterher. Trotz einzelner Erfolge gebe es etwa keine Anzeichen dafür, dass das durchschnittliche Risiko des Aussterbens von Vögeln, Säugetieren, Amphibien und Korallen zurückgehe.

Umweltschützer ziehen gemischte Bilanz

Naturschützer begrüßten den Kompromiss bei der Finanzierung. "Wir sind froh, dass die Bundesregierung und die EU weiter zu ihren Zusagen bei den Naturschutzhilfen an arme Länder stehen und dass gerade Deutschland Vorreiter ist bei der Erfüllung dieser Versprechen", sagte der Präsident des Naturschutzbundes Deutschland (Nabu), Olaf Tschimpke.

Ein Roter Panda im Zoo von Dresden (Foto: dpa)
Auch der Rote Panda ist in seinem Fortbestand gefährdetBild: picture-alliance/ZB

Jenseits der Finanzierung aber fällt die Bilanz der Konferenz nach Einschätzung von Umweltschutz-Organisationen eher durchwachsen aus. Es habe kleine Schritte gegeben, aber die ganz großen Sprünge seien ausgeblieben, kritisierte der WWF. "Die Erde verliert ihre ökologischen Reserven im Zeitraffer. Doch der internationalen Staatengemeinschaft scheinen Mut und Wille für ambitionierte Rettungsversuche zu fehlen", sagte Mitlacher.

Fortschritte beim Meeresschutz

Die Teilnehmer einigten sich den Naturschützern zufolge auch darauf, mehr als 150 ökologisch oder biologisch bedeutsame Meeresgebiete in verschiedenen Regionen anzuerkennen. Dem WWF zufolge soll das Ziel ein weltweites Netzwerk von Meeresschutzgebieten sein. Die Vertragsstaaten hatten 2010 in Aichi vereinbart, zehn Prozent der Meeresfläche unter Schutz zu stellen. Laut WWF sind derzeit nur drei Prozent als Schutzgebiete ausgewiesen.

cw/se (dpa, afpe)