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UN: Im Internet gegen organisierte Kriminalität

16. Juli 2012

Die Vereinten Nationen haben eine neue Kampagne gegen die organisierte Kriminalität gestartet. Genutzt werden sollen ganz gezielt das Internet und die sozialen Netzwerke.

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Zwei Linien Kokain (Foto: Polizei der Kapverden)
Bild: Fotolia/VRD

Mit Fälschungen von Markenartikeln, Medikamenten und Lebensmitteln, dem illegalen Handel mit Drogen, Waffen und seltenen Hölzern sowie anderen Betrügereien erzielen Kriminelle im Jahr einen Gesamtumsatz von 870 Milliarden Dollar (710 Milliarden Euro) pro Jahr. Das seien 1,5 Prozent des globalen Bruttoinlandsproduktes oder sechsmal soviel, wie die weltweite offizielle Entwicklungshilfe, sagte der Chef des UNODC-Büros, Jury Fedotow zum Auftakt der Kampagne in Wien. Diese grenzübergreifende Bedrohung aufzuhalten, sei eine der wichtigsten Herausforderungen der internationalen Gemeinschaft.

Auf ihrer neuen Internetseite www.unodc.org/toc wollen die Vereinten Nationen künftig mit ständig aktualisierten Informationen auf das Thema aufmerksam machen. Außerdem stellte UNODC zwei unterschiedlich lange Videos in mehreren Sprachen –auch auf Deutsch – auf die Internet-Plattform Youtube. Die Videos sollen auch im Fernsehen ausgestrahlt werden. Auch die sozialen Netzwerke Facebook und Goole+ sowie der Kurznachrichtendienst Twitter sollen genutzt werden.

Organisierte Kriminalität kann Länder destabilisieren

In den Videos untermauert das UN-Büro ihre Warnung vor der organisierten Kriminalität mit Zahlen. Am einträglichsten ist danach der illegale Drogenhandel, mit dem rund 320 Milliarden Dollar pro Jahr umgesetzt werden. Mit Produktfälschungen erwirtschaften Betrüger 250 Milliarden Dollar, am Menschenhandel werden 32 Milliarden Dollar verdient.

Eine Auswahl an Tabletten ( Foto: DPA)
Gefährden Menschenleben: Gefälschte TablettenBild: picture-alliance/dpa

Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) liegt der Anteil an Fälschungen bei Medikamenten weltweit geschätzt bei etwa einem Prozent. In Teilen von Afrika, Asien und Lateinamerika jedoch bereits bei rund 30 Prozent.

Organisierte Kriminalität, so das UNODC, könne Länder und ganze Regionen destabilisieren und die Erfolge von Entwicklungshilfe unterminieren. Auch verstärke sie Korruption, Erpressung, Gaunertum und Gewalt.

gmf/haz (afp)