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UN-Gipfel überprüft Kampf gegen Armut

20. September 2010

Bei den Vereinten Nationen in New York beginnt der Millenniumsgipfel. Dort soll eine Zwischenbilanz der im Jahr 2000 vereinbarten Ziele im Kampf gegen die Armut in der Welt gezogen werden.

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Fahnen vor dem UN-Hauptquartier am in New York (Foto: AP)
UN-Hauptquartier: Warten auf Staats- und Regierungschefs aus aller WeltBild: AP

Etwa 125 Staats- und Regierungschefs werden beim "Millennium Development Goals"-Gipfel der Vereinten Nationen erwartet, der an diesem Montag (20.09.2010) in New York beginnt. Auf der Tagesordnung steht der weltweite Kampf gegen Armut, Hunger, Krankheiten und Bildungsmangel. Die Regierungschefs wollen eine Zwischenbilanz der Millenniumsziele ziehen, die vor zehn Jahren vereinbart worden waren. Für Deutschland ist Bundeskanzlerin Angela Merkel am Sonntag zu den dreitägigen Beratungen an den Hauptsitz der Vereinten Nationen gereist. Zusammen mit Entwicklungshilfeminister Dirk Niebel kommt sie mit der Forderung, die Zahlung von Entwicklungshilfe künftig stärker an die Eigeninitiative der Empfängerländer zu binden.

Merkel: Hunger und Armut rascher bekämpfen

Sitzungssaal - Großbildschirme mit Chirac (Foto: dpa)
September 2000: Frankreichs damaliger Präsident Chirac beim MillenniumsgipfelBild: picture alliance/dpa

Vor ihrer Abreise mahnte die Kanzlerin mit Blick auf die Herausforderungen des UN-Millenniumsgipfels eine raschere Bekämpfung von Hunger und Armut an. Merkel sagte in ihrer wöchentlichen Videobotschaft, es sei eine gute Nachricht, dass die Zahl der Hungernden auf der Welt im vergangenen Jahr um hundert Millionen gesunken sei. "Dennoch", betonte Merkel, "geht mir das alles viel zu langsam voran - wir müssen schneller werden".

Im September 2000 hatten sich 189 Staats- und Regierungschefs auf acht hoch gesteckte Ziele geeinigt. Damit wurden die zentralen Herausforderungen zu Beginn des neuen Jahrtausends definiert. Die ersten sieben Ziele davon enthalten Vorgaben, die mit Unterstützung der Geberländer in den Entwicklungsländern umgesetzt werden müssen. Als Zielmarke gilt dabei das Jahr 2015.

Kleiner Junge greift in eine Metallschüssel in einem Flüchtlingsdorf in Uganda (Foto: dpa)
Kampf gegen Armut und Hunger: viel zu langsamBild: dpa

Mehrere Ziele könnten verfehlt werden

Angestrebt wird, bis 2015 den Anteil der Menschen, die in extremer Armut leben, gegenüber 1990 zu halbieren. Auch der Hunger soll auf die Hälfte sinken. Andere Ziele richten sich gegen die hohe Mütter- und Kindersterblichkeit sowie den Bildungsmangel. Trotz einiger Erfolge steht zu befürchten, dass mehrere Ziele verfehlt werden. Mit einem Aktionsplan wollen die Regierungschefs nun den Kampf gegen Armut und Hunger voranbringen.

Nach neuen Berechnungen der UN leben 1,4 Milliarden Menschen in extremer Armut. 925 Millionen Menschen leiden Hunger. Rund 8,1 Millionen Kinder unter fünf Jahren sterben an Unterernährung und heilbaren oder vermeidbaren Krankheitren.

UN-Generalsekretär Ban Ki Moon appellierte an die reichen Staaten, in den verbleibenden fünf Jahren ihre Anstrengungen zu erhöhen. Er betonte, allein für das Jahr 2010 fehlten noch 20 Milliarden US-Dollar an Entwicklungshilfe. Die Entwicklungsländer hoffen, dass auf dem Gipfel neue Gelder zugesagt werden.

Autor: Herbert Peckmann (dapd, epd, dpa)
Redaktion: Michael Borgers