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UN entsenden Nothilfe-Koordinatorin nach Syrien

23. Februar 2012

UN-Generalsekretär Ban Ki Moon hat angekündigt, dass Valerie Amos nach Damaskus reisen soll. Die Britin ist Nothilfe-Beauftragte der Vereinten Nationen und will sich vor Ort ein Bild der Lage machen.

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UN Nothilfe-Koordinatorin Valerie Amos im Südsudan (Foto: dapd)
Bild: AP

Sobald die Regierung in Damaskus eine entsprechende Genehmigung erteile, solle Amos Reise beginnen, sagte ein UN-Sprecher in New York. Dabei solle die 57-jährige Britin zudem die Forderung der Vereinten Nationen nach einem Zugang zu den Hilfsbedürftigen bekräftigen. Die Nothilfe-Beauftragte wäre die ranghöchste UN-Vertreterin, die Syrien seit Beginn der Proteste gegen die Regierung im März 2011 besucht.

Appell an die UN-Mitgliedsländer

In einem Brief an alle Mitgliedsländer hatte Amos beklagt, dass zwischen 100.000 und 200.000 Syrer auf der Flucht seien. Die meisten seien bei Verwandten untergekommen, etwa 20.000 hätten es ins Ausland geschafft.

Gebraucht würden Nahrung, aber auch Medikamente und selbst Decken, schrieb die Nothilfe-Koordinatorin. Viele Gebiete seien für die Nothelfer aber gar nicht zugänglich. UN-Generalsekretär Ban Ki Moon hatte ebenso wie Amos mehrfach die syrische Regierung aufgefordert, die Gewalt gegen das eigene Volk zu beenden und Hilfe von außen zuzulassen.

Die Rufe verhallten aber ebenso ungehört wie zwei Resolutionen der UN-Vollversammlung, die mit großer Mehrheit Damaskus zu einem Ende der Gewalt aufgefordert hatte. Entschließungen des UN-Sicherheitsrates, der auch Sanktionen verhängen kann, waren zweimal am Veto Russlands und Chinas gescheitert.

Frankreich fordert Sicherheitskorridor

Auch am Mittwoch gab es wieder zahlreiche zivile Opfer. Nach Angaben von Aktivisten wurden in Syrien mindestens 74 Menschen getötet. Allein in Homs starben demnach 20 Menschen, darunter eine amerikanische Reporterin und ein französischer Fotograf.

Der französische Außenminister Alain Juppé machte die syrischen Behörden für den Tod der Journalisten verantwortlich. Juppé forderte erneut einen Sicherheitskorridor, um den Verletzten mit Unterstützung des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) medizinische Hilfe leisten zu können. Die Reaktion der syrischen Regierung in Damaskus auf entsprechende Appelle seien bisher nicht zufriedenstellend gewesen.

In einem Telefongespräch betonten auch der russische Präsident Dmitri Medwedew und sein iranischer Kollege Mahmud Ahmadinedschad nach Kremlangaben die Notwendigkeit, die Gewalt in Syrien zu beenden. Außerdem müsse es "einen konstruktiven Dialog zwischen den Machthabern und der Opposition ohne irgendwelche Vorbedingungen" geben, teilte der Pressedienst Medwedews in Moskau mit.

li/je (afp, dapd, dpa)