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Konjunkturoptimismus schwindet

15. April 2014

Die Wirtschaft in Deutschland brummt, doch die Stimmung deutscher Finanzexperten ist gedämpft. Das ergab die monatliche Erhebung des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW).

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Händler an der Frankfurter Börse (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Die ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland haben sich im April 2014 leicht verschlechtert. Der Indikator geht um 3,4 Punkte auf immer noch beachtliche 43,2 Punkte zurück (langfristiger Mittelwert: 24,6 Punkte). Dass die Finanzmarktexperten im April vorsichtigere Prognosen abgeben, dürfte mit dem Ukraine-Konflikt zusammenhängen, der nach wie vor für Verunsicherung sorgt.

Dies sei aber nicht mehr die Hauptkomponente, sagte ZEW-Konjunkturexperte Jesper Riedler. Die Wirtschaft habe sich in den vergangenen Monaten so rasant entwickelt, dass das Tempo nun langsamer werde.

Langsameres Wachstum

Die Wirtschaft in Deutschland brumme und sei damit auch ein wesentlicher Grund dafür, dass die Konjunkturerwartungen sinken, sagte der Analyst Andreas Scheuerle von der Dekabank. "Klingt seltsam, ist aber so, denn es fehlt den Finanzmarktanalysten schlichtweg die Fantasie, dass es noch besser kommen könnte. Zu diesem Mangel an Fantasie haben sicherlich auch die schwache Konjunktur in den Schwellenländern, der starke Euro und zu einem geringeren Teil die Ukraine-Krise beigetragen." Nach einem Superquartal zu Jahresbeginn sei nun mit einem moderateren, aber immer noch ordentlichen Wirtschaftswachstum zu rechnen.

Im Gegensatz zu den Erwartungen hellte sich die Beurteilung der aktuellen Lage überraschend auf. Der Indikator stieg um 8,2 Punkte auf 59,5 Zähler und damit auf den höchsten Stand seit Juli 2011. Volkswirte hatten hier lediglich mit einem Anstieg auf 51,5 Punkte gerechnet. Dabei machte sich laut Ökonomen die zuletzt gute Auftragslage sowie optimistische Stimmungsumfragen bei Unternehmen und Verbrauchern positiv bemerkbar.

ul/wen (dpa, rtr, afp)