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Kein Vertrauen in die Medien

30. April 2014

Nur den sozialen und den lokalen Medien könne man noch trauen, so die beiden Bloggerinnen Alena Popova (Russland) und Oksana Romaniuk (Ukraine) beim DW-Pressegespräch in Berlin.

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Kristin Zeyer und Oksana Romaniuk
Kristin Zeyer, DW-Redakteurin (l.), und Oksana Romaniuk, Bloggerin und Medienexpertin aus der Ukraine (r.)Bild: DW/A. Crössmann

Seit dem Ausbruch der Ukraine-Krise stellt sich immer wieder die Frage nach einer unabhängigen Berichterstattung. So spielen die sozialen Medien als eine unabhängige Informationsquelle angesichts der starken Propaganda eine große Rolle. Der Ukraine-Konflikt werde in den russischen Medien anders dargestellt als in den ukrainischen, stellte die ukrainische Medienexpertin Oksana Romaniuk fest. Sie zeigte sich beim DW-Pressegespräch besorgt darüber, ob in Zukunft die Pressefreiheit in ihrem Land gewährleistet werden könne: "Im April wurden schon insgesamt 20 Journalisten in der Ostukraine festgenommen." So könne man im Grunde nur den sozialen Medien oder den lokalen Nachrichten vertrauen, so die Bloggerin.

Ihre Gesprächspartnerin Alena Popova betonte, dass trotz der starken Propaganda die meisten Russen auf der Seite der Ukrainer stünden. "Sprachliche und andere Unterschiede zwischen uns sind nur ein politisches Instrument, womit die Politiker ihre Ziele zu erreichen versuchen. Wir müssen nicht ihre Spiele mitspielen, wir sind doch alle einfach Menschen, die friedlich miteinander leben wollen“, meinte die Internet-Aktivistin aus Russland.

Beide Bloggerinnen sind Mitglieder der internationalen Bobs-Jury, die in den nächsten Tagen in Berlin zusammenkommt, um die Gewinner des DW-Awards für Online-Aktivismus zu ermitteln. Die Bobs-Gewinner werden im Rahmen der Bloggerkonferenz Republica bekannt gegeben.

Popova und Romaniuk werden auf der Republica ein Diskussionspanel über die Berichterstattung aus der Ukraine halten.

Olga Mishchenko/sw