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UBS muss Milliardenstrafe zahlen

19. Dezember 2012

Die Schweizer Großbank UBS muss rund 1,2 Milliarden Euro Strafe wegen illegaler Zinsmanipulationen zahlen. Das ist die bislang höchste Strafe im Skandal um den Zinssatz im Interbankenhandel.

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ARCHIV: Das Logo der Schweizer Bank UBS in Zurich in der Schweiz (Foto vom 09.08.12). Die Schweizer Grossbank UBS baut weltweit bis 2015 rund 9.000 Stellen ab. Das gab das Geldhaus am Dienstag (30.10.12) bekannt. Geplant sei eine starke Verkleinerung der Investmentsparte. (zu dapd-Text) Foto: Alessandro Della Bella/AP/dapd
Entlassungen bei der Bank UBSBild: dapd

Am Mittwochmorgen teilte die UBS in Zürich mit, dass sie im Zuge des Libor-Skandals Strafzahlungen in Höhe von rund 1,2 Milliarden Euro an die Ermittlungsbehörden in den USA, in Großbritannien und der Schweiz überweisen muss. Der größten Schweizer Bank war vorgeworfen worden, den Libor-Zins manipuliert zu haben. Der Zins regelt den Interbankenhandel und legt fest, zu welchen Kosten sich Banken untereinander Geld leihen.

Die Japan-Niederlassung der Schweizer UBS hatte eingestanden, den Zins manipuliert zu haben. UBS-Chef Sergio Ermotti bestätigte, dass rund 40 Mitarbeiter von UBS-Japan die Bank bereits verlassen haben. Mit weiteren Entlassungen oder Kündigungen sei nicht zu rechnen, auch werde UBS ihr Japan-Geschäft weiterführen, so Ermotti am Mittwoch. Mit der Strafzahlung werden die Ermittlungen gegen die UBS eingestellt.

Auch die Deutsche Bank steht im Visier der Ermittler

Außerdem hat die Schweizerische Finanzmarktaufsicht FINMA angekündigt, den vermuteten illegalen Gewinn, den die UBS durch die Manipulationen eingestrichen hat, einzuziehen. Es handelt sich um eine Summe von rund 59 Millionen Schweizer Franken. Die gesamten Strafzahlungen belasten die Bilanz der Bank erheblich, sie wird im vierten Quartal einen Reinverlust von etwa zwei Milliarden Euro verbuchen.

Barclays-Bank: Millionenstrafe wegen Manipulation

Vor der UBS hatte bereits die britische Barclays Bank eingeräumt, an den Zinsmanipulationen beteiligt gewesen zu sein. Die Briten mussten den Behörden im Vereinigten Königreich und den USA rund 360 Millionen Euro überweisen. Barcalys-Aufsichtsratschef Marcus Agius und Vorstandschef Bob Diamond waren nach Bekanntwerden des Skandals zurückgetreten. Die Affäre ist damit aber noch nicht ausgestanden, denn auch anderen Banken wird eine Beteiligung an den Libor-Manipulationen vorgeworfen. Zu den beschuldigten Instituten gehört auch die Deutsche Bank.

dk/hb (rtr/dapd/dpa)