Türkei verbietet Berichterstattung über Isis-Entführungen
17. Juni 2014Ein Gericht in Ankara hat türkischen Medien verboten, weiterhin über die Entführung türkischer Diplomaten durch sunnitische Islamisten im Nachbarland Irak zu berichten. Diese geschehe zum Schutz der Geiseln, begründete die türkische Justiz die Nachrichtensperre, wie die türkische Medienaufsichtsbehörde RTÜK mitteilte. Kämpfer der Gruppe Islamischer Staat im Irak und in Großsyrien (Isis) hatten vergangene Woche fast 50 Menschen im türkischen Generalkonsulat gefangengenommen. Zudem befinden sich rund 30 türkische Lastwagenfahrer in der Gewalt der Extremisten.
Ministerpräsident Recep Tayyip Erdoğan hatte der Opposition und regierungskritischen Medien vorgeworfen, das Thema für politische Zwecke ausbeuten zu wollen und so Menschenleben zu gefährden. In einer Rede vor der Parlamentsfraktion seiner Regierungspartei AKP sagte Erdoğan, seine Regierung unternehme alles, um die Freilassung der Festgehaltenen zu erreichen. Kritiker wiederum beschuldigen Erdogan, die Isis früher unterstützt zu haben und damit für den aktuellen Konflikt mitverantwortlich zu sein.
as / nf (afp/dpa)