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Tödliche Bombenanschläge in Kamerun

25. Januar 2016

Der Norden Kameruns wird von einer Serie von Anschlägen erschüttert. Vier Selbstmordattentäter zündeten in der Stadt Bodo Bomben und rissen 32 Menschen mit in den Tod.

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Karte Kamerun mit Bodo (Grafik: DW)

Etwa 86Menschen erlitten nach Berichten staatlicher Medien Verletzungen, als die Sprengsätze in Bodo in Kamerun gezündet wurden. Zwei Angreifer hätten ihre Sprengsätze auf einem Marktplatz gezündet. Eine dritte Bombe sei auf einer Brücke in der Nähe eines Militärlagers detoniert. Unter den mindestens drei Selbstmordattentätern sollen auch junge Mädchen gewesen sein. Nach Angaben eines Sicherheitsbeamten setzten die Attentäter erstmals keine Sprengstoffgürtel ein. Stattdessen seien die Bomben in Gemüsesäcken versteckt gewesen. Zu den Taten bekannte sich zunächst niemand. Der zuständige Governeur Midjiyawa Bakari sagte, es lägen Informationen vor, dass die vier Attentäter aus Nigeria gekommen seien.

In der Region um Bodo, die an Nigeria grenzt, verübt die islamistische Miliz Boko Haram regelmäßig Anschläge. Die sunnitischen Extremisten terrorisieren den Nordosten Nigerias und die angrenzenden Gebiete der Nachbarländer Kamerun, Niger und Tschad. Diese drei Länder beteiligen sich neben Nigeria auch am Kampf gegen die Islamisten.

Viele Todesopfer seit 2009

Die Extremisten wollen einen sogenannten Gottesstaat errichten - mit strengster Auslegung des islamischen Rechts, der Scharia. Bei Anschlägen und Angriffen der Gruppe wurden seit 2009 mindestens 14.000 Menschen getötet. Allein im äußersten Norden von Kamerun wurden seit 2013 fast 1200 Menschen bei Gewaltakten getötet, wie die Regierung Anfang Januar mitteilte. Mehr als 2,7 Millionen Menschen sind vor dem Terror der Gruppe auf der Flucht.

Die Ortschaft Bodo war schon im Dezember Ziel von Anschlägen. Damals sprengten sich zwei Selbstmordattentäterinnen in die Luft. Bewohner wurden nach damaligen Behördenangaben nicht verletzt.

kle/qu (dpa, rtr, afp)