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Angriffe auf Soldaten in Ägypten

7. Oktober 2013

Die Gewalt in Ägypten eskaliert weiter. Extremisten töteten zehn Soldaten und Polizisten. Bei Krawallen zwischen Anhängern und Gegnern des abgesetzten Präsidenten Mursi waren zuvor mehr als 50 Menschen getötet worden.

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Schauplatz einer Straßenschlacht in Kairo
Bild: AFP/Getty Images

Karussell: Wieder Blutbad in Ägypten

Nach Angaben von Krankenhausärzten starben am Montag zwölf Polizisten, als in der Stadt Al-Tur eine Autobombe auf dem Gelände der Sicherheitsdirektion der Provinz Süd-Sinai detonierte. 27 Menschen seien durch die Explosion verletzt worden, hieß es. In dem Gebäude hielten Offiziere gerade eine Besprechung ab.

Bei einem Angriff auf eine Militärpatrouille in der Provinz Ismailija wurden sechs Soldaten erschossen. Nach Angaben der Sicherheitskräfte erlitten 35 Menschen Verletzungen bei dieser Attacke in der Nähe der Ortschaft Abu Suwair.

In einem südlichen Vorort von Kairo wurden zudem nach Medienberichten zwei Menschen verletzt, als Unbekannte eine Panzerfaust auf eine streng bewachte Satellitenanlage abfeuerten.

Die Anschläge und Angriffe ereigneten sich nach einem Wochenende der Gewalt und der blutigen Konfrontation zwischen militanten Islamisten und Sicherheitskräften in Kairo und anderen ägyptischen Städten. Bei Zusammenstößen zwischen Anhängern des vom Militär entmachteten islamistischen Präsidenten Mohammed Mursi, den Sicherheitskräften und zivilen Gegnern der Islamisten wurden mindestens 53 Menschen getötet, die meisten in Kairo. Die Polizei nahm mehr als 400 Menschen fest.

Regierungsanhänger auf dem Tahrir- Platz in Kairo (Foto: Reuters)
Regierungsanhänger auf dem Tahrir- Platz in KairoBild: Reuters

Dort hatten Tausende Anhänger der islamistischen Muslimbrüder Warnungen der ägyptischen Regierung ignoriert und für Mursi demonstriert. Sie marschierten in Richtung Tahrir-Platz, auf dem sich Anhänger der Regierung zum Gedenken an den Jom-Kippur-Krieg mit Israel 1973 versammelt hatten.

Die Polizei setzte laut Augenzeugen-Berichten zunächst Tränengas und Gummigeschosse ein, um die Muslimbrüder vom Platz fernzuhalten. Später hätten Sicherheitskräfte auch Salven aus Schnellfeuerwaffen abgegeben, hieß es.

Demonstranten werden zu "Agenten"

Die Regierung hatte zuvor erklärt, jeder, der während der Gedenkveranstaltung gegen die Armee auf die Straße gehe, werde als Agent feindlicher Mächte und nicht als Demonstrant angesehen. Auch in anderen Städten wie Alexandria, Suez und Aswan kam es zu gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Mursi-Anhängern und -Gegnern.

wl/wa/kle (rtr, afp, dpa, ape)