1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Twitter stoppt Terror-Botschaften

19. August 2016

Der Kurznachrichtendienst intensiviert den Kampf gegen Terror-Propaganda. Es gelingt Twitter jetzt besser, terroristische Inhalte zu identifizieren und die Konten zu sperren.

https://p.dw.com/p/1JlGF
Symbolbild Twitter (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa/A. Burgi

Der Kurznachrichtendienst Twitter hat seit Mitte 2015 insgesamt 360.000 Nutzer-Konten gesperrt, auf denen Terroranschläge begrüßt worden waren. Allein im vergangenen Halbjahr blockierte Twitter 235.000 Nutzerkonten wegen Terror-Verherrlichung. Bei den meisten dieser Accounts habe es Verbindungen zur Terrormiliz "Islamischer Staat, IS, gegeben, so das US-Unternehmen.

Starker Anstieg der Sperrungen

Twitter gelingt es nach eigenen Angaben mittlerweile leichter, terroristische Inhalte zu identifizieren und die betreffenden Konten zu sperren. Seit vergangenem Jahr seien die täglichen Sperrungen daher um mehr als 80 Prozent gestiegen. Einen "magischen Algorithmus" zum Aussieben von Terroristen gebe es aber nicht, teilte das Unternehmen mit.

Twitter hatte zuletzt im Februar Zahlen zur Sperrung von Nutzerkonten veröffentlicht. Seitdem habe "die Welt eine weitere Welle tödlicher, abscheulicher Terrorangriffe rund um den Erdball erlebt", hieß es in einem Blog-Eintrag des Dienstes. "Wir verurteilen diese Taten scharf und bleiben verpflichtet, die Förderung von Gewalt oder Terrorismus auf unserer Plattform zu eliminieren."

Die US-Regierung hatte dem Online-Dienst früher vorgeworfen, nicht genug gegen die Verbreitung terrorverherrlichender Botschaften zu tun. Twitter befindet sich in dem Zwiespalt, einerseits die Meinungsfreiheit zu schützen, aber zugleich Terroristen keine Bühne für Gewaltaufrufe und die Rekrutierung von Kämpfern zu bieten.

US-Gericht weist Klage ab

Vergangene Woche hatte ein US-Bundesgericht in San Francisco eine Klage gegen Twitter von Angehörigen zweier Anschlagsopfer zurückgewiesen. Geklagt hatten die Hinterbliebenen von zwei Vertragskräften der US-Regierung in einem Polizei-Ausbildungszentrum in der jordanischen Hauptstadt Amman, die ein Angreifer Ende 2015 erschossen hatte. Der IS erklärte danach via Twitter, der Täter sei ein Einzelkämpfer gewesen, der für die Sache der Miliz gekämpft habe. Das Gericht befand, dass Twitter nicht "der Sprecher der hasserfüllten Rhetorik" der Terrororganisation sei und daher nicht haftbar zu machen sei.

wl/SC (afp, rtre)