Twilight - Vampire in den Kinos
19. Juli 2010
Eine Mischung aus Grusel und Romantik
Auch die anderen Gäste an diesem Abend, vor allem junge Frauen zwischen 16 und Anfang 20, machen nicht den Anschein, als würden sie sich einem Vampir-Hype anschließen wollen. Viele von ihnen haben alle bisher erschienenen Bücher der Autorin Stephenie Meyer gelesen und selbstverständlich auch die zwei Vorgängerfilme gesehen. Aber mit einem besonderen Interesse an Gruselgestalten wie Vampiren und Werwölfen hat das nicht unbedingt etwas zu tun. Viel wichtiger scheint das Aussehen der Darsteller, vor allem das von Hauptdarsteller Robert Pattinson, wie sich schnell heraus hören lässt. Darüber hinaus bietet "Twilight" anscheinend genau das, was sich die junge Zielgruppe wünscht. "Da ist von allem etwas drin", sagt Stefanie, eine weitere Zuschauerin, "es ist eine gute Mischung aus Realität und Fantasie." Sabine hingegen hat schon mehrere Vampirfilme gesehen. Was sie an der Geschichte in "Twilight" mag, ist die Umkehrung der typischen Rollen. "Hier ist mal nicht der Vampir der Böse und das Mädchen das Opfer, sondern alle arbeiten zusammen. Das finde ich gut".
Sanfte Blutsauger
So romantisch wie die Zuschauer, so emotional zeigt sich auch die Geschichte auf der Leinwand. Es geht, wie auch in den Teilen davor, um die Schülerin Bella und ihre Liebe zu Edward, einem Vampir aus dem Clan der Cullens. Der hatte ihr am Ende des zweiten Teils einen Heiratsantrag gemacht, der bislang nicht hinreichend beantwortet wurde. Aber auch Jacob, der sich beizeiten in einen Werwolf verwandelt, liebt Bella. So entsteht im Handlungsverlauf eine interessante Dreiecksgeschichte, die sogar den blutleeren Edward nicht kalt lässt. Daneben wird der Staat Seattle von einer Serie mysteriöser Mordfälle heimgesucht. Wie sich herausstellt, hat damit die wütende Vampirdame Victoria zu tun, die sich mit einer eigens aufgezogenen Armee aus blutrünstigen Neu-Vampiren an Edward für den Mord an ihrem Geliebten rächen will. Weil Bella zum Ziel dieses wütenden Heeres geworden ist, mobilisieren Edward und Jacob ihre Clans zum großen Kampf und es gelingt ihnen, Bella zu retten. Sie entscheidet sich nun endgültig, Edward zu heiraten und somit ebenfalls ein Vampir zu werden.
Ein Happy End auf Ewig
Die Handlung scheint genau das zu bedienen, was junge Zuschauer möchten: Eine gute Mischung aus Romantik, Spannung und Schönheit. So beurteilen viele der Zuschauer den Film als "besser als die anderen beiden Teile". Im Falle von "Eclipse" kann man nicht von einer Vampir-Hysterie sprechen. Es geht um die Möglichkeit, die ewige Liebe zu erlangen. Und da kommt dann doch der Vampir ins Spiel – denn ewige Liebe ist im günstigsten Fall natürlich durch die Partnerschaft mit einem Unsterblichen zu erlangen. Das ist für die jungen Zuschauerinnen auch nach Sehen des dritten Teils der "Twilight"- Saga nicht möglich. Was aber wohl ewig bleiben wird ist die Faszination an gut präsentierten Liebesgeschichten, die einem die ewige Liebe spannend verpacken.
Autorin: Donata Ritter
Redaktion: Conny Paul