1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

TV-Show nach Bombendrohung abgebrochen

14. Mai 2015

Bombendrohung bei Heidi Klum: Die Live-Übertragung der umstrittenen Show "Germany's Next Top Model" bei ProSieben musste am Abend überraschend abgebrochen werden. Die Zuschauer wurden angewiesen, die Halle zu verlassen.

https://p.dw.com/p/1FPvS
Deutschland Castingshow Germany's Next Topmodel Finale abgebrochen
Bild: picture-alliance/dpa/U. Anspach

Es war kurz nach 21:30 Uhr, als die etwa 10.000 Fans und Zuschauer von Heidi Klums Mädchen-Show aufgefordert wurden, ihre Plätze in der SAP Arena in Mannheim zu räumen. Ein Hallensprecher nannte technische Probleme als Grund, aber sowohl die "Bild"-Zeitung als auch der Medienfachdienst DWDL sprachen da schon von einer Bombendrohung. Auch im Programm von ProSieben war in einer Schrifteinblendung nur von technischen Problemen die Rede, der Sender zeigte einen Film als Notkonserve. Erst gegen 22:30 Uhr twitterte ProSieben die Bestätigung, dass es eine Bombendrohung gegeben habe.

Verwirrung hinter den Kulissen

Offenbar herrschte hinter den Kulissen ordentlich Verwirrung. Um 21.07 Uhr hatte einem Bericht der Deutschen Presse-Agentur zufolge eine Frau bei ProSieben angerufen und gedroht, dass in der Halle während der Live-Übertragung eine Bombe hochgeht. Zusätzlich wurde an einer der Garderoben ein verdächtiger Koffer gefunden, wie die Polizei später mitteilt. Daraufhin entschied der Veranstalter in Rücksprache mit der Polizei, die Halle vorsorglich zu räumen. Die Zuschauer verließen die Halle ruhig - obwohl zu diesem Zeitpunkt bereits im Internet von einer Bombendrohung zu lesen war. Die Menschen versammelten sich zunächst auf dem Parkplatz vor der Halle. Mädchen standen in ihren Pumps und dünnen Kleidchen mit ihren Müttern ratlos herum.

Entwarnung nach vier Stunden Suche

Nachdem die Polizei die Durchsuchung der SAP Arena am frühen Freitagmorgen abgeschlossen hatte, gab es Entwarnung: Es sei keine Bombe oder irgendetwas Auffälliges in der Halle gewesen, sagte ein Polizeisprecher der Deutschen Presse-Agentur. Fast vier Stunden waren mehr als 100 Einsatzkräfte und zwei Spürhunde mit der Suche nach einer Bombe beschäftigt. Von der Frau, die mit einer Bombendrohung bei ProSieben anrief, fehlt hingegen jede Spur.

In der Show kämpften vier junge Frauen - im Finale der 10. Staffel - um den Titel "Topmodel" 2015. Der diesjährige Wettbewerb wurde mehr als alle anderen Staffeln zuvor von kritischen Tönen begleitet. Jugendschützer hatten zuletzt eine erneute Prüfung des Formats in Aussicht gestellt. Denn in einer Studie wurde ein Zusammenhang zwischen Essstörungen vieler Heranwachsender und Klums Show hergestellt. Am Mittwoch begrüßte der Sender, dass die Medienanstalt Berlin-Brandenburg die Sendung prüfen wolle.

Deutschland Castingshow Germany's Next Topmodel Moderation Heidi Klum
Da lief noch alles nach Plan: Moderatorin Heidi Klum und ihre "Mädchen"Bild: Getty Images

Schlechtere Quoten

Doch auch der Wirbel um dieses Thema half der Einschaltquote der Show nicht. Das Halbfinale am Sonntag sahen diesmal rund zwei Millionen Leute. Das ist ein gutes Fünftel weniger als im Vorjahr. Die Schülerin Anuthida (17) aus Lübeck, die 18jährige Vanessa aus Bergisch Gladbach, die ebenfalls 18jährige Ajsa aus Tübingen und die junge Katharina (19) aus Winsen an der Luhe hoffen auf ihr Foto auf dem Cover eines Modemagazins, auf einen Vertrag bei der Modelagentur von Heidis Vater Günther Klum und auf den Gewinn von 100.000 Euro. In der Jury sitzt neben Heidi Klum auch Modemacher Wolfgang Joop.

ml/se/nin (dpa, twitter)