Tulpen - die farbenfrohe Pracht aus dem Orient
Die Tulpe gehört zu den beliebtesten Blumen im Frühjahr. So ein Tulpenstrauß lässt schon im Januar Frühlingsgefühle aufkommen. Im 17. Jahrhundert kam die Tulpe aus der Türkei nach Europa.
Hauptrolle in einer Liebesgeschichte
Im Film "Tulpenfieber" liegt die ganze Hoffnung eines verzweifelten Liebespaares auf der Tulpe. Im 17. Jahrhundert boomte in den Niederlanden das Geschäft mit den wertvollen Blumenzwiebeln, das manche schwerreich machte und andere bitterarm. Sophie und Jan wollen ihre Liebe mit einem riskanten Geschäft retten. Die damals edelste Blume überhaupt ist auch heute noch äußerst beliebt.
Wie die Tulpe angeblich nach Holland kam
Viele Geschichten erzählen, wie die Tulpe aus dem fernen Persien nach Europa gekommen ist. Die schönste ist die: Ein holländischer Tuchhändler fand nach einer Reise zwischen seinen Stoffballen ein paar hässliche braune Blumenzwiebeln. Er warf sie achtlos auf den Misthaufen. Ein paar Wochen später hatte sich der Misthaufen in einen Hügel voller exotischer Blüten verwandelt...
Wie die Tulpe wirklich nach Holland kam
Sie brauchte ein paar Umwege, bis sie zum ersten Mal in niederländischen Boden gepflanzt wurde. Der Botschafter des österreichischen Kaisers am Hofe des türkischen Sultans und Tulpenfreundes Süleyman I. beschrieb die Blume in seinen Briefen und brachte sie schließlich nach Wien. Der dortige Hofbotaniker nahm einen Lehrstuhl an der Universität im niederländischen Leiden an und begann mit der Zucht.
Keukenhof von oben
Die größte und berühmteste Tulpenfarm liegt in Lisse, etwa 20 Kilometer weg von Amsterdam. Der "Keukenhof" lockt im Jahr etwa eine Million Besucher aus der ganzen Welt zu seinen riesigen Tulpenfeldern, die von Ende März bis Ende Mai in allen Farben leuchten. Etwa sieben Millionen Blumen stehen hier - aufgeteilt in mehr als 800 verschiedenen Sorten.
Srinagar: Asiens größter Tulpengarten
Was der Keukenhof kann, das kann der Indira Gandhi Memorial Tulip Garden im indischen Kaschmir auch. Mehr als eine Million Tulpen stehen hier. Das hat Geschichte: Die Herrscher des indischen Mogulreiches, das sich über weite Teile des indischen Subkontinents erstreckte, waren von den Tulpen so fasziniert, dass sie sie schon im 16. Jahrhundert kultivierten und überall im Land Tulpengärten anlegten.
Ausgefranst
Seit vielen Jahrhunderten wird die Tulpenzucht betrieben - in den Niederlanden bis heute. Die ausgefranste Tulpenform auf dem Foto nennt sich "Crispa" und ist das Zufallsprodukt einer Kreuzung. Bei einer Kreuzung wird etwas Blütenstaub auf den Stempel einer anderen Sorte aufgetragen. Dann wird der Samen entnommen. Mit Glück entsteht daraus eine Zwiebel - und dann eine neue Tulpensorte.
Schneetulpen
Kaum ist im Januar der Weihnachtsbaum entsorgt, stehen die ersten Tulpensträuße in der Vase. Die Schnittblumen gibt es lange vor der Blütezeit im April und Mai, sie werden im Gewächshaus direkt aus den Zwiebeln gezogen. Wenn die Tulpen auf den Feldern im April einen Schneeschauer abbekommen, schadet ihnen das nicht - im Gegenteil: Der Schnee schützt die Blumen sogar vor Frost.