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Tschechische Soldaten nehmen am Kampf gegen den Terrorismus teil

1. März 2002

– 250 Soldaten der C-Waffen-Einheit werden nach Kuwait entsandt

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Prag, 28.2.2002, RADIO PRAG, deutsch

Zunächst sickerten wegen der Geheimhaltung nur wenige Informationen durch, dieser Tage ist es schon Tatsache: im nordböhmischen Liberec/Reichenberg, dem Sitz der C-Waffen-Abwehreinheit der Tschechischen Armee wurde am Mittwoch (27.2.) entsprechende Technik - Panzerwagen, Militär-LKWs, ein Labor, medizinisches Equipment - auf einen Zug geladen, der sie in den kroatischen Adria-Hafen Rijeka befördert. Von dort aus geht es nach Kuwait. Genau dorthin werden im März etwa 250 Soldaten der C-Waffen-Einheit, darunter auch sieben Frauen, der Technik folgen. Offiziell hieß es: ab dem 26. Februar nimmt Tschechien als NATO-Mitglied am internationalen Kampf gegen den Terrorismus, genauer an der Mission Enduring Freedom, teil. Sie soll sechs Monate dauern und nach vorläufigen Schätzungen etwa 560 Millionen Kronen, das sind rund 18, 66 Millionen Euro, kosten.

Genau am 26. Februar verabschiedeten sich in Liberec ranghohe Staatsvertreter, darunter Außenminister Jan Kavan, der Abgeordnetenhauschef Vaclav Klaus und der Verteidigungsminister Jaroslav Tvrdik, von den scheidenden Soldaten. Dies geschah jedoch ohne Beteiligung der Öffentlichkeit und damit auch ohne große Publizität. Minister Tvrdik bereute es, dass keine größere Abschiedsfeier stattfinden konnte, unter Hinweis darauf, dass nicht in Tschechien über die Geheimhaltung der Informationen militärischen Charakters entschieden werde. Die Hauptaufgabe der tschechischen C-Waffen-Spezialisten, die auf der US-amerikanischen Militärbasis in der Stadt Kuwait stationiert werden, ist der Schutz des Organisationsstabs. Darüber hinaus sind sie auch in der Lage, beim Kampf gegen die Massenvernichtungswaffen mitzumachen. Hier ist auch eine Zusammenarbeit mit den in Kuwait bereits präsenten deutschen ABC-Abwehrspezialisten vorgesehen. Nach monatelangem Warten und Spekulieren hat die Bekanntgabe des Abreisedatums den meisten Soldaten der Liberecer Einheit und ihren Familienangehörigen angeblich Erleichterung gebracht. Von nun an können sie die sechs Monate abzählen. Danach möchten sie schon wieder zurück in der Heimat sein. (fp)