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"Tschechiens Rarität" - Prager Innenministerium will eigenes Internetradio betreiben

30. September 2002

– Sendestart im Beisein von Ressortchef Gross für den 8. Oktober geplant

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Prag, 29.9.2002, CTK, tschech.

Das tschechische Innenministerium will sein eigenes Radioprogramm via Internet verbreiten. Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. Das Internetradio soll bereits am 8. Oktober auf Sendung gehen. Der Sendestart ist im Beisein von Ressortchef Stanislav Gross bei der bevorstehenden Messe für Informationstechnologien im mährischen Brno (Brünn) geplant. Das berichtet die Wochenzeitung "Tyden" (Woche) in ihrer Montagsausgabe (30.9.).

Bei dem Projekt, dessen Vorbereitungen geheim gehalten wurden, handelt es sich laut "Tyden" um eine Rarität, da es bislang kein Ministerium auf der Welt gibt, das seinen eigenen Radiosender betreibt. Dem Sendebetrieb steht nichts im Wege, denn Internetradios benötigen im Gegensatz zu den gängigen Rundfunksendern, die ihre Programme via Äther verbreiten, keine Sendelizenzen.

Das Internetradio des Innenministeriums soll nach dem Sendekonzept, so das Wochenblatt "Tyden", ein umfangreiches Programm bieten: Sendebetrieb 24 Stunden am Tag, Wort- und Musikbeiträge im Verhältnis von eins zu eins. Die Produktion der Sendungen ist in Zusammenarbeit mit der Firma "Internetmedia.cz" geplant. Firmendirektor Adam Krikava sagte "Tyden": "Das Ministerium liefert das Programm, wir sorgen für Musik und Marketing."

Inhaltlich sollen die Programmschwerpunkte des Internetradiosenders in den Bereichen liegen, für die das Innenministerium zuständig ist, wie zum Beispiel Polizei- und Feuerwehrmeldungen. Geplant sind auch Gespräche mit Mitarbeitern des Ressorts einschließlich des Ministers. Die Radiosendungen werden per Mausklick auf der Homepage des Prager Innenministeriums zugänglich sein. Diese Interseite wird zur Zeit von etwa 2.500 Usern pro Tag besucht.

In Tschechien (mehr als 10 Mio. Einwohner – MD) gibt es gegenwärtig an die 750.000 Internet-Nutzer. Die Sendungen des Internetradios kann jedoch nur ungefähr die Hälfte von ihnen hören. Der Rest verfüge nicht über die für den Empfang eines Netzradiosenders notwendige Soundkarte und PC-Lautsprecher, schreibt das Wochenblatt "Tyden." (ykk)