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Tschechiens Exporteure fürchten um ihr Geschäft

18. April 2002

– Künstlich starke tschechische Krone verursacht höhere Kosten und niedrigere Umsätze - Entlassungen drohen

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Prag, 17.4.2002, PRAGER ZEITUNG, deutsch, Evald Trojansky

Tschechiens Exporteure fürchten die starke Krone. Über 100 tschechische Unternehmen mit einem Gesamtumsatz von 200 Milliarden Kronen (zum gegenwärtigen Kurs rund 6,6 Milliarden Euro) (...) fordern den weiteren Anstieg der heimischen Wahrung zu stoppen. (...)

Um rund 13 Prozent hat die Krone gegenüber dem Euro innerhalb des letzten Jahres zugelegt, eine der Ursachen, so Prager Analysten, sei der starke Zustrom von ausländischen Investitionen.

Schon lange warnen tschechische Unternehmer (...) vor dem Anstieg der heimischen WÄhrung. (...) Durch die starke Krone kommt es zu höheren Kosten und niedrigeren Umsätzen, Entlassungen drohen. Die derzeitige Stärke der Krone sei künstlich und zeitlich begrenzt, die Rückkehr zu normalen Verhältnissen werde für die ganze Gesellschaft schmerzhaft sein. (...)

Der Vorsitzende der Tschechischen Wirtschaftskammer, Zdenek Somr, wandte sich vergangene Woche mit einem dramatischen Apel an Regierung und Nationalbank: Die tschechische Wirtschaft stehe vor der größten Bedrohung seit 1989. Die Zentralbank müsse massiv intervenieren und die Leitzinsen senken. Die Regierung müsse die Privatisierung von Staatsanteilen in Unternehmen verschieben; mit der "positiven Diskriminierung" ausländischer Unternehmen müsse Schluss gemacht werden, stattdessen solle der Staat das Marketing und den Export heimischer Unternehmen unterstützen. (...) (ykk)