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Trotz Steueraffäre: Hoeneß bleibt

Sarah Wiertz (mit dap, sid)6. Mai 2013

Der Präsident und Vorsitzende des Aufsichtsrats von Bayern München wird seine Ämter weiterführen – vorerst. Das ist das Ergebnis einer Sitzung des Führungsgremiums. Gegen Hoeneß wird wegen Steuerhinterziehung ermittelt.

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Uli Hoeneß sind alleine auf der Trainerbank. Foto: Johannes Simon/Bongarts/Getty Images)
Uli Hoeneß sitzt alleine auf der Trainerbank. Gegen ihn wird wegen Steuerhinterziehung ermitteltBild: Bongarts/Getty Images

Der große Showdown in München endete ohne den großen Knall: Bayern München vertraut weiter auf seinen angeschlagenen Präsidenten Uli Hoeneß - zumindest vorerst. "Im Interesse des FC Bayern (...) hat der Aufsichtsrat der FC Bayern München AG nach intensiver Diskussion einvernehmlich entschieden, dass Uli Hoeneß das Amt des Aufsichtsratsvorsitzenden der FC Bayern München AG weiter ausüben soll", teilte der Klub mit.

Hoeneß hatte zuvor angeboten, seinen Posten ruhen zu lassen, bis die Behörden über seine Steueraffäre entschieden haben. Hoeneß bleibt also, allerdings auf Bewährung. Denn der Verein stellte klar: "Der Aufsichtsrat wird die Angelegenheit weiterhin beobachten und sich bei Vorliegen neuer Erkenntnisse mit dem Thema befassen." Sollte dem 61-Jährigen der Prozess gemacht werden, wäre er als Präsident und Chef des Aufsichtsrates wohl nicht mehr tragbar.

Die Hoeneß-Steueraffäre

"Wenn ich das Gefühl habe, dass meine Person dem Verein schadet, werde ich Konsequenzen ziehen", hatte Hoeneß der Wochenzeitung "Die Zeit" gesagt, allerdings auch noch hinzugefügt: "Auf keinen Fall werde ich vor dem Finale der Champions League zurücktreten." Das Endspiel zwischen dem FC Bayern und Borussia Dortmund findet am 25. Mai in London statt.

Wie das Magazin" Der Spiegel" berichtete, wollten die Vertreter der Großsponsoren im Aufsichtsrat Hoeneß zu einem Rücktritt bewegen. Sollten die Ermittlungen gegen den 61-Jährigen am Ende glimpflich ausgehen, könne er in sein Amt zurückkehren. In diesem Fall müsste die Staatsanwaltschaft aber die Selbstanzeige anerkennen und den Fall inklusive sämtlicher Nach- und Zuschlagszahlung zu den Akten legen, hieß es. Hoeneß hat angeblich inzwischen 3,2 Millionen Steuern zurückbezahlt.

Der Einzug ins Finale der Champions League habe aber bei den Sponsoren ein Umdenken bewirkt, so "Der Spiegel" weiter. Dem Bayern-Aufsichtsrat gehören die Konzern-Vorstände Herbert Hainer (adidas), Martin Winterkorn (VW), Rupert Stadler (Audi) und Timotheus Höttges (Telekom) an. In dem Gremium sitzen auch der Banker Dieter Rampl, "Focus"-Herausgeber Helmut Markwort, der ehemalige bayerische Ministerpräsident Edmund Stoiber und Karl Hopfner.

Hopfner war bis Jahresende Vorstand und "Finanzminister" der FC Bayern AG. Mittlerweile ist er 1. Vizepräsident des Vereins, der an der FC Bayern AG 81,2 Prozent hält. Hopfner wurde als ein geeigneter Mann des Übergangs gehandelt für den Fall, dass Hoeneß den Aufsichtsratsvorsitz und das Präsidentenamt hätte abgeben müssen.