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Trotz fehlender Vorgaben und Bombendrohung schließt der DAX im Plus

Andreas Becker27. Mai 2002

Wegen eines Feiertags in den USA mußten die Frankfurter Händler am Montag (27. Mai 2002) ohne die Vorgaben aus New York auskommen. Die deutschen Aktien hielten sich gut:

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Die Frankfurter Börse wurde zeitweise geräumtBild: AP

Der DAX schloß mit 1,3 Prozent im Plus bei 4962 Punkten. Am Neuen Markt kletterte der Nemax-50-Index um 0,4 Prozent auf 818 Zähler.

Zwangspause wegen Bombendrohung

Für etwas Aufregung sorgte am Nachmittag eine Bombendrohung gegen die Deutsche Börse. Der Parketthandel wurde eingestellt, das Gebäude wurde geräumt. Die Polizei konnte keine Sprengkörper finden, und nach rund einer Stunde kehrten die Händler an ihre Arbeitsplätze zurück.

Ein Grund für die positive Kursentwicklung war nach Händlerangaben der ifo-Geschäftsklimaindex, der besser als erwartet ausgefallen war.

Zudem wurde der DAX durch die Index-Schwergewichte Telekom und Münchner Rück gestützt.

Schnäppchen: Die Telekom-Aktie

Die Telekom war ausnahmsweise sogar stärkster Wert im DAX. Das Papier legte über vier Prozent zu. Dennoch wird Telekom-Chef Ron Sommer auf der Hauptversammlung am Dienstag viel zu erklären haben. Denn die sogenannte Volksaktie hat sich für die Anleger nicht gelohnt; im Moment notiert sie rund 18 Prozent billiger als beim Börsengang 1996.

Der Telekom-Chef betonte mehrfach, die T-Aktie sei im Moment ein Schnäppchen, bald werde es mit dem Kurs wieder aufwärts gehen. Die Analysten der Fondsgesellschaft DWS, die zur Deutschen Bank gehört, erwarten dagegen keine baldige Erholung der Aktie. Mit einem Kurs zwischen 12 und 13 Euro sei die Aktie recht fair bewertet, sagte ein Analyst.

Inzwischen hat sich die Telekom schon auf die Suche nach neuen Einnahmequellen gemacht: Das Unternehmen sei interessiert an Vermarktung der Fußball-Bundesliga über Internet und Handy, sagte ein Sprecher.

Der weltgrößte Rückversicherer Münchner Rück blickt nach dem Gewinnsprung im ersten Quartal mit Optimismus in die Zukunft. Den Anlegern geht es ähnlich, die Aktie kletterte um rund drei Prozent.

Der Touristik-Konzern Preussag plant nach eigenen Angaben, eine sogenannte Billig-Fluglinie aufzubauen, um etablierten Fluggesellschaften Konkurrenz zu machen. Offenbar glauben einige Investoren, dass Preussag so in eine lukrative Lücke vorstoßen könnte, der Kurs der Aktie stieg jedenfalls um über zwei Prozent.

Die Lufthansa betrachtet die mögliche Billigkonkurrenz mit demonstrativer Ruhe. Die Ankündigung der Preussag werde man nicht kommentieren, sagte ein Sprecher am Montag. Die Billigflieger erreichten ohnehin vorwiegend neue Kunden, die zuvor auch nicht in einer Lufthansa-Maschine gesessen hätten. Deshalb werde die Lufthansa die Pläne zum Aufbau einer eigenen Billiglinie auch weiter in der Schublade lassen, wenn die Preussag den Schritt wage. Die Lufthansa-Aktie schloß leicht im Minus.

Am deutschen Rentenmarkt verlor der Rentenmarktindex REX um 0,12 Prozent auf 111,41 Punkte. Der Bund-Future verlor 0,15 Prozent auf 105,68 Zähler. Die Umlaufrendite wurde bei 5,07 (Freitag 5,03) Prozent festgestellt.

Die Schlußkurse der 30 DAX-Werte (in Euro, ohne Gewähr):

Wertpapier Kurs Veränderung

adidas-Salomon 87,99 (- 0,16)
Allianz 249,45 (+ 1,45)
BASF 49,00 (+ 0,42)
Bayer 35,55 (+ 0,45)
HypoVereinsbank 40,05 (+ 0,25)
BMW 46,50 (+ 0,05)
Commerzbank 19,35 (+ 0,01)
DaimlerChrysler 54,96 (+ 1,06)
Degussa 36,00 ( unv. )
Deutsche Bank 76,40 (+ 0,90)
Deutsche Post 15,17 (- 0,07)
Deutsche Telekom 12,45 (+ 0,50)
E.ON AG 57,90 (+ 0,53)
EPCOS 43,40 (+ 0,32)
Fresenius Med. Care 60,60 (+ 0,60)
Henkel 75,00 (+ 0,40)
Infineon Techno 18,70 (+ 0,15)
Linde 53,70 (+ 0,30)
Lufthansa 15,40 (- 0,01)
MAN 25,72 (+ 0,18)
Metro 37,76 (+ 0,26)
MLP 45,71 (+ 0,31)
Münchener Rück 267,89 (+ 7,54)
Preussag 28,01 (+ 0,65)
RWE 41,00 (+ 0,10)
SAP 115,47 (+ 0,22)
Schering 64,50 (+ 1,10)
Siemens 70,05 (+ 1,17)
ThyssenKrupp 17,35 (+ 0,17)
VW 59,41 (+ 0,24)

Die Referenzkurse der EZB für einige Devisen. Ein Euro kostet:
0,9190 US-Dollar
114,83 jap. Yen
0,6318 brit. Pfund