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Trifft VW-Sparkurs auch die "Wölfe"?

Thomas Klein (dpa, sid)6. Oktober 2015

Der neue Volkswagen-Chef Matthias Müller kündigt aufgrund des Abgas-Skandals einen rigorosen Sparkurs an. Alles soll auf den Prüfstand. Auch das Fußball-Engagement - Manager Klaus Allofs bleibt gelassen.

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Deutschland VW Konzernchef Matthias Müller
Bild: Getty Images/AFP/J. MacDougall

Der neue VW-Chef Matthias Müller macht ernst und will im Zuge des Abgas-Skandals auch die Investitionen des Volkswagen-Konzerns in den Fußball auf den Prüfstand stellen. "Wir drehen jeden Stein um und werden uns auch das ansehen", sagte Müller der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Zuvor hatte Müller einen rigorosen Sparkurs für den gesamten Konzern angekündigt. VW drohen Strafen im Milliardenbereich. "Deshalb stellen wir jetzt alle geplanten Investitionen noch einmal auf den Prüfstand. Was nicht zwingend nötig ist, wird gestrichen oder geschoben", sagte Müller im Wolfsburger VW-Stammwerk: "Ich bin ganz offen: Das wird nicht ohne Schmerzen gehen." Unter Vorgänger Martin Winterkorn, der im Zuge der Krise zurückgetreten war, hatte Volkswagen die Bühne Fußball als Marketinginstrument entdeckt. Der Bundesligist VfL Wolfsburg wurde zur hundertprozentigen Konzerntochter und wird mittlerweile jährlich mit einem hohen zweistelligen Millionenbetrag unterstützt. Der Autobauer ist zudem über die Tochter Audi an Bayern München und dem FC Ingolstadt beteiligt.

"Es gibt da brennendere Themen"

VW engagiert sich zudem als Sponsor des DFB-Pokales und von insgesamt 16 Proficlubs in Deutschland. "Es gibt keinen Grund, sich jetzt Sorgen zu machen", sagte der Manager der "Wölfe", Klaus Allofs, am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur noch vor Bekanntwerden des Müller-Interviews. "Bei aller Bedeutung, die wir haben, glaube ich, dass dies in eine andere Richtung geht", meinte Allofs zum angekündigten Sparkurs: "Es gibt da brennendere Themen. Da geht es um andere finanzielle Größenordnungen."

Bildergalerie Bundesliga Dieter Hecking und Klaus Allofs
Können sie auch weiter mit den VW-Millionen planen? VfL-Trainer Dieter Hecking (l.) und Manager Klaus AllofsBild: picture-alliance/dpa/P. Steffen

Betrachte man den gesamten VW-Konzern, sei das finanzielle Engagement "sehr gering", sagte Allofs der Zeit: "Der VfL ist umgekehrt für die Marke VW mehr wert als die tatsächlich investierte Summe." Weiterhin denkt der Sportchef, dass der Club angesichts des aktuellen Abgas-Skandals für Volkswagen eine "besondere Rolle" in der Außenwirkung einnehmen kann.

tk (sid, dpa)