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Treuhandlösung für Opel möglich

14. Mai 2009

Die Bundesregierung will Opel notfalls mit einem Treuhändermodell retten, wenn der Mutterkonzern General Motors in die Insolvenz geht. Opel braucht aber einen Investor. Fiat-Arbeiter streiken gegen die Fusion mit Opel.

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Opel-Auto (Foto: AP)
Ein Käufer wird noch gesuchtBild: DW-TV

Der angeschlagene Auto-Bauer Opel kann im Falle einer Insolvenz des Mutterkonzerns General Motors mit staatlicher Unterstützung rechnen. Bundeswirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) hat für diesen Fall ein Treuhandmodell ausarbeiten lassen, das er am Donnerstag (14.05.2009) einigen Ministerkollegen und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) vorstellte.

Demnach würde Opel eine Überbrückungsfinanzierung bekommen, sollte General Motors Pleite gehen. Das Modell werde aber nur zum Tragen kommen, wenn es schon einen Investor für Opel gebe, ergänzte ein Sprecher des Bundeswirtschaftsministeriums. Die SPD-Minister hätten Zustimmung signalisiert. "Die Opel-Werke, Händler und Zulieferer in Deutschland dürfen nicht in den Strudel einer GM-Insolvenz geraten. Mit einer staatlichen Brückenfinanzierung gewinnen wir die nötige Zeit, um den besten Investor für Opel zu finden", sagte der SPD-Kanzlerkandidat und Außenminister Frank-Walter Steinmeier der "Neuen Ruhr/Neuen Rhein-Zeitung (NRZ)".

Investoren noch gesucht

Sergio Marchionne (Foto: AP)
Fiat-Chef Sergio Marchionne hat schon in Berlin vorgesprochenBild: AP

Beobachter gehen davon aus, dass der Opel-Mutterkonzern, der US-amerikanische Autobauer General Motors, Anfang Juni Insolvenz anmelden wird. Zweck des Treuhändermodells wäre es, das Vermögen von Opel vor dem Zugriff von Gläubigern zu schützen. Wie die Übernahme von Opel durch einen Treuhänder finanziert werden soll, steht jedoch noch nicht fest. Medienberichte hatten die staatseigene KfW-Bankengruppe ins Spiel gebracht. Guttenberg hatte am Wochenende von einem Bankenkonsortium gesprochen.

Als mögliche Investoren werden zurzeit der italienische Autobauer Fiat und der österreichisch-kanadische Autozulieferer Magna gehandelt, der mit russischer Unterstützung einsteigen könnte. Nach Angaben von Guttenberg wollen beide ihre Konzepte bis zum 20. Mai vorlegen.

Fiat-Beschäftigte im Streik

Vor allem die Arbeitnehmervertreter von Opel hatten sich von Anfang an skeptisch gegen eine Übernahme durch Fiat ausgesprochen. Und auch die Beschäftigten bei Fiat sehen die mögliche Expansion ihres Unternehmens kritisch: Aus Sorge um ihre Arbeitsplätze traten sie im sizilianischen Fiat-Werk Termini Imerese am Donnerstag in den Streik. Auch die Beschäftigten der Zulieferer legten nach Gewerkschaftsangaben die Arbeit nieder.

Die Streikenden fürchten, dass das Werk mit seinen 1700 Stellen geschlossen wird, wenn Fiat Opel übernimmt. Fiat will Medienberichten zufolge in diesem Fall sechs Fabriken in ganz Europa schließen. (det/chr/afp/ap/dpa)

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