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Trends

Henrik Böhme17. April 2007

Nach zuletzt eher schwierigen Zeiten präsentiert sich die Hannover Messe wieder in Bestform. Einige der diesjährigen Schwerpunkte: das Thema Energieeffizienz und die Bekämpfung der Produktpiraterie.

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Mann reinigt Windrad
Nicht alles läuft in Hannover vollautomatisch ab ...Bild: AP

Faszinierende Klänge sind zu hören, Klänge die schon während der Eröffnungsfeier dieser Messe die Bundeskanzlerin begeisterten. Das Besondere an diesem Orchester: Es kommt ganz ohne Musiker aus. Das schwäbische Technologie-Unternehmen Festo hat aus Präzisions-Druckluft-Bauteilen diese Instrumente zusammengebaut. Eine Spielerei, die zwar als Nachweis der technologischen Fähigkeiten dienen soll. Vor allem aber will man hiermit Menschen für die Technik begeistern. Denn: Ingenieure und Techniker werden immer knapper. Fachleute fehlen an allen Ecken und Enden, erst recht jetzt, wo der Aufschwung da ist.

Top muss sein, wer sich hier in Hannover präsentiert. Immerhin steht die Konkurrenz direkt nebenan. Gefahr lauert aber auch durch Produktfälschung - Schaden im letzten Jahr allein für die deutschen Maschinenbauer: fünf Milliarden Euro. Doch auf die Fälscher kommen schwere Zeiten zu - denn jetzt gibt es “ProteXXion”: Mit einem Lasersystem wird die Oberflächenstruktur, wie sie quasi von Natur aus gegeben ist, untersucht und in einen digitalen Code umgesetzt. Die Wahrscheinlichkeit der Wiedererkennung ist weit höher als bei anderen biometrischen Methoden - etwa bei Fingerabdrücken oder dem Einscannen der Augen-Iris.

Auf der Suche nach versteckten Stromfressern

Vielleicht gibt es damit tatsächlich den nicht einholbaren Vorsprung gegenüber den Fälschern. Auf jeden Fall gewann "ProteXXion" den Hermes Award, den hochdotierten Technologiepreis, den die Hannover Messe jedes Jahr vergibt.

Vielleicht bald preisverdächtig - aber noch ein Prototyp - ist ein intelligentes Monitoring-System, das Forscher am Fraunhofer-Insitut für Integrierte Schaltungen entwickelt haben. Es ist auf der Suche nach versteckten Stromfressern im Haushalt. Andreas Oeden hat es mitentwickelt: "Ich denke, dass der Endverbraucher alleine mit der Meldung, dass er was zu machen hat, eigentlich bedient ist - also die Empfehlung 'Tausche die Dichtung der Kühlschranktür aus'. Oder 'Tau den Kühlschrank mal wieder ab'. Der Elektro-Fachmann hat dann die Möglichkeit, angesammelte Daten von dem System über einen Web-Browser auf seinen Laptop herunterzuladen und damit eine detaillierte Analyse zu starten."

CMS schafft Abhilfe

Optimierung der Produktion - neben der Energie ein großes Thema in Hannover. Ein Besuchermagnet in Halle 17: Drei Roboter, die miteinander kommunizieren. Nicht mehr jeder Roboter arbeitet alleine vor sich hin - sondern sie lösen, wie Menschen auch, ein Problem gemeinsam. Jeder Roboter weiß, wo der andere sich befindet und was er gerade tut. Und mit diesem Konzept gelingt es, ganz neue Produktionswege zu gehen und alternative Produktionslinien aufzubauen - Stichwort flexible Fertigung."

Allerdings: Auch zuverlässig muss es sein. Fällt nur ein Antrieb aus, steht eine ganze Montagelinie still. Das kann teuer werden. Abhilfe schafft CMS. Das steht für "Condition Monitoring Systems" und heißt nichts anderes als vorbeugende, kontrollierte Wartung oder Überwachung der Antriebe. Man kann sich jetzt vorstellen: Wenn die Produktivität sehr hoch sein muss, dann muss auch der Antrieb permanent laufen. Sobald irgendein Lagerschaden hier auftritt, kann man anhand eines Displays über Ampelschaltungen mit Grün, Gelb, Rot erkennen: Achtung! Jetzt bahnt sich ein Lagerschaden an - und entsprechend handeln. Der Sinn der Anlage ist es, einen sicheren Produktionsablauf zu garantieren.